piwik no script img

Weg vom Auto

■ WWF mit Aktionen zum Sommersmog

Rechtzeitig zum Ozonproblem im kommenden Sommer mischt sich auch der „World Wide Fund“ (WWF) wieder in die Verkehrsdebatte ein. Mit zwei Aktionen wollen die Umweltschützer auf die Gefahren für Mensch und Umwelt hinweisen, die vom Autoverkehr ausgehen und eine bessere Verkehrspolitik anmahnen. So sollen die Menschen durch ein Punkte-Bonus-System zum Nachdenken übers Umsteigen weg vom Auto gebracht werden und sich anhand von eigenen Tabakpflanzen die Ozonbelastung vor Augen führen.

„Wer 25 Kilometer mit dem Öffentlichen Personennahverkehr statt mit dem PKW zurücklegt, spart durchschnittlich 3 Kilogramm Kohlendioxid, 100 Gramm Kohlenmonoxid, 12,5 Gramm Stickoxide, 33 Gramm Kohlenwasserstoffe und einen Liter Treibstoff ein“, erklärt der WWF. Der WWF hat ein System entwickelt, mit dem jedeR ausrechnen kann, wieviel Energie und Schadstoffe durch Umsteigen auf Fahrrad oder ÖPNV gespart werden können.Wer bei der „Autodiät“ mitmachen will, der sollte in der nächsten Woche (und nicht nur dann) möglichst oft das Auto stehen lassen und den öffentlichen Nahverkehr benutzen. Pro Kilometer gibt es einen Bonuspunkt, der in eine Tabelle eingetragen wird. Am Ende der Woche können die Teilnehmer ausrechnen, wieviel Schadstoffe sie sich und der Umwelt erspart haben. Mit dem Beispiel wollen die Umweltschützer auf ihre Broschüre „Verkehrte Welt“ und auf die bundesweite Aktionswoche zum Thema „Mobil ohne Auto“ hinweisen. Zu gewinnen gibt es bei dem Wettbewerb nichts – nur die Erkenntnis über Zusammenhänge von dicker Luft und Verkehrssituation.

Außerdem konzentrieren sich die WWFler auf das Reizgas Ozon und seine Entstehung im Straßenverkehr. Wer die Konzentration von bodennahem Ozon selbst beobachten will, kann sich in der Ökologiestation fünf Tabakpflanzen abholen und nach Hause mitnehmen. Die Pflanzen sind sehr sensibel bei Ozonbelastung und reagieren durch deutliche Verfärbung der Blätter. Mit der Aktion verbindet der WWF die Forderung nach einer bundesweiten Ozon-smog-Verordnung, die sich am Grenzwert der WHO (120 Mikrogramm) orientiert. bpo

Die Tabakpflanzen können morgen, Mittwoch, 1.Juni, für 10 Mark von 14 bis 18 Uhr abgeholt werden: Ökologiestation, Am Güthpol 9, Tel. 65 846 25.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen