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Wedemeier macht Rüstungsexporteur erst hoffähig -betr.: "Hilfe per E-Mail", taz vom 25.11.94

Betr.: „Hilfe per E-Mail“, taz vom 25.11.

Friedrich Lürssen, Geschäftsführer der gleichnamigen Familienwerft, ist für seine „Verdienste“ von der indonesischen Militärdiktatur „geehrt“ worden: nun ist er deren Honorarkonsul. Die indonesischen Machthaber wissen schließlich, was sie an ihm haben, liefert die Lürssen-Werft ihr doch seit Jahren Kriegsschiffe. Und daß Indonesien Menschenrechte mit Füßen tritt und den östlichen Teil der Insel Timor besetzt hält (und dafür die Lürssen-Schiffe gut gebrauchen kann), stört die Lürssenwerft offenbar recht wenig. Hauptsache, es läßt sich Geld verdienen, ist bei Lürssen wohl die Devise.

Aber auch Burgermeister Wedemeier kümmert es anscheinend nicht, daß Friedrich Lürssen im Dienste einer Militärdiktatur steht, hat er ihn doch zum Amtsantritt sogar mit „jovialem Händedruck“ begrüßt. Damit macht er ihn in der Funktion als Konsul einer Militärdiktatur auch noch „hoffähig“. Eine Schande ist das alles!

Doch mit ihrer Haltung gegenüber Indonesien stehen die beiden Männer leider nicht allein da: viele Regierungen, auch die deutsche, drücken angesichts der Mißstände in Ost-Timor beide Augen zu. Dabei ist ein Stopp der Rüstungsexporte nach Indonesien längst überfällig. Doch wo mit Rüstungesexporten Geld verdient werden kann, bleiben Anstand und Moral bei vielen auf der Strecke. Lisa Kaut

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