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Wau-Holland-Stiftung veröffentlicht BerichtMehr als eine Million für Wikileaks

2010 hat Wikileaks nicht nur an Ruhm und Einfluss gewonnen, die Enthüllungsplattform hat auch viel Geld verdient. Die Wau-Holland- Stiftung überwies den Aktivisten 400.000 Euro.

Nicht nur von Fotografen verfolgt: Julian Assange. Bild: reuters

BERLIN dapd/taz | Die Berliner Stiftung Wau Holland hat 2010 für Wikileaks insgesamt 1,3 Millionen Euro Spenden eingenommen. Die Enthüllungsplattform hätte von dem Geld 400.000 Euro für Kampagnen wie die Video-Produktion "Collateral Murder" ausgegeben. Die meisten Spenden kamen aus den USA. Die Spendensumme der US-Amerikaner machte insgesamt 34 Prozent von der Gesamtspendensumme aus. In der Länderstatistik geht der zweite Platz an Deutschland (14 Prozent), dicht gefolgt von Großbritannien (12 Prozent).

Die Stiftung sei laut eigenen Angaben der Hauptgeldgeber Wikileaks. Wie aus dem Transparenzbericht der Stiftung hervorgeht, erhöhte sich die Spendenbereitschaft nach der Veröffentlichung der US-Geheimdepeschen im November 2010 drastisch: Allein im Dezember wurden 500.000 Euro eingenommen. Das sind etwa ein Viertel der Spenden im vergangenen Jahr.

100.000 Euro in vier Tagen

Schon in den ersten vier Tagen im Dezember seien 100.000 Euro via dem Online-Bezahlsystem Paypal gespendet worden. Dann am 4. Dezember 2010 hätte das Online-Unternehmen das Konto von Wikileaks gekündigt. Der Enthüllungsdienst habe gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen - er sei an illegalen Aktivitäten beteiligt gewesen, teilte das luxemburger Unternehmen damals mit, dem 30.000 Euro Gebühren gezahlt wurden.

Aus dem Bericht geht aber nicht hervor, wie viele Spenden an den Wikileaks-Gründer Julian Assange geflossen sind und in welcher Höhe. Jedoch seien unter dem Posten Rechtsbeistand im vergangenen Jahr 33.000 Euro Kosten entstanden. Der Stiftung erklärte, dass ausschließlich anwaltliche Beratungsgebühren für Kampagnen erstattet würden, nicht aber Kosten für "personenbezogene juristische Beratung oder anwaltliche Vertretung in Gerichtsverfahren" übernommen worden. Kosten entstünden durch die Beratung bei Kampagnen und Aktionen und bei drohenden juristischen Auseinandersetzungen, heißt es in dem Bericht.

Ein britisches Gericht wird im Juli über eine Berufung von Assange gegen seine Auslieferung nach Schweden entscheiden. Erst im Februar hat ein Richter entschieden, Assange nach Schweden auszuliefern, wo er zu den Vorwürfen sexueller Gewalt gegen zwei Frauen befragt werden soll. Der Wikileaks-Aktivist ist zur Zeit auf Kaution frei und lebt im Haus eines Unterstützers in Ostengland.

Die Stiftung Wau Holland ist nach dem deutschen Journalisten und Computeraktivisten Wau Holland benannt worden. Er gehörte Anfang der 80er Jahre zu den Gründern der größten europäischen Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC). Der Club gilt als Vermittler im Spannungsfeld technischer und sozialer Entwicklungen.

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2 Kommentare

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  • M
    Max

    Schlecht recherchiert oder absichtliche Irreführung ? Wikileaks hat über die Wau-Holland-Stiftung noch nie Geld verdient, die überweist nämlich nur, nachdem Wikileaks Quittungen eingereicht hat, die für projektgebundene Ausgaben sein müssen (also keine Weltreise just for fun für Julian Assange oder so was). Kann sie auch nicht anders machen, sonst verstößt sie gegen das deutsche Stiftungsrecht.

    Der Unterton hier ist, daß Wikileaks irgendwie eben auch nur ein Wirtschaftsunternehmen ist. Alle bekannten Fakten sprechen allerdings deutlich gegen diese These, wie man über eine kleine Recherche hätte herausfinden können.

    Ist die Taz neuerdings Plattform für FUD ?

     

    Grüße

     

    der Streibel Max

  • KH
    Karl Heinz

    Liebe TAZen und TAZinnen!

     

    Wer hat denn hier den Einstieg geschrieben? Danke, made my day.

     

    :-)