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Wasteland

Allein die Titel auf Poles neuem Album Pole 3 sprechen eine deutliche Sprache: „Taxi“, „Überfahrt“ oder „Klettern“. Nimmt man einmal „Fohlenfurz“ aus, handeln sie zumeist von Bewegungen, Bewegungsmitteln, Orten und Handlungen, die allesamt so elementar sind wie die chronologische Benennung der CDs oder deren monochrome Farbgestaltung. So auch Poles musikalischen Mikrotexturen, die aus den am Rande der Stille analog vor sich hin knacksenden Störgeräuschen eines Soundfilters feingliedrig repetitive Strukturen entwickeln und entfernt klingen wie die reine Klangoberfläche eines Dub-Stücks, das sich von den rhythmischen und expressiven Innerlichkeit des Genres aber längst befreit hat. (heute, 21 Uhr, Klub N + K, Kampnagel (Support-DJ Barbara Preisinger) fff Wer sich seinen Groove dagegen lieber etwas soul-punkiger zuführt, ist besser im 3001 aufgehoben. Dort läuft der Dokumentarfilm Popstar, der die sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen der Bands Knarf Rellöm aus Hamburg und Funky Diamonds aus Mannheim gegenüberstellt. (heute, 22.30 Uhr, 3001, mit Gästen) fff Auch schön: Der Hamburger GeneralmusikdirektorIngo Metzmacher hat gestern den mit 15.000 Mark dotierten Niedersachsenpreis erhalten. In seinen Händen rockt die Moderne nicht nur, sie zahlt sich sogar aus.

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