: Wasser und Energie für Somalia
■ Bremer THW hilft bei Aufbau der Infrastruktur im Norden des Landes
Während in der somalischen Hauptstadt Mogadischu die Kämpfe zwischen Somaliern und den UNO-Blauhelmen weitergehen, hilft im Nordosten des Landes das Technische Hilfswerk (THW) beim Wiederaufbau der Infrastruktur. 1000 Kilometer von Mogadischu entfernt arbeitet eine Gruppe von 24 Helfern daran, Wasser- und Energieleitungen zu reparieren, Flüchtlingslager zu bauen und Krankenhäuser zu sanieren. Zehn Helfer aus diesem Team aus Bremerhaven, zwei aus Bremen und auch der Einsatzleiter, Wolfgang Böhm, ist Bremerhavener.
Einsatzort ist die somalische Stadt Gardo, wie Böhm der taz auf Anfrage mitteilte. Seit März des Jahres arbeitet das THW in dem afrikanischen Land, der Hilfseinsatz soll Ende Oktober beendet sein. Seit Anfang dieses Monats haben die THW-Helfer aus Bremerhaven, Vegesack und Bremen-West nach Böhms Angaben über 30 Brunnen mit Tiefen von 4 bis 400 Metern saniert, ein Flüchtlingslager für 200 Personen errichtet und arbeiten derzeit in Candela an einer 18 Kilometer langen Wasserpipeline. Krankenhäuser werden mit Wasser und Energie versorgt.
Die Lage am Einsatzort, so Wolfgang Böhme, sei ruhig. „Das Verhältnis zum größten Teil der Bevölkerung ist gut. Trotzdem ist das Verlassen des Lagers nur in Begleitung bewaffneter Wächter erlaubt und die Crew bleibt bei Dunkelheit im Lager.“ Kontakte mit selten auftauchenden Blauhelemen seien „kein Problem“, nur das Klima „durchwachsen: In Somalia hat die Regenzeit begonnen.“
Der Einsatz des THW ist am 31.Okotber definitiv vorbei, meint Basil Al Naqib, bei der THW-Leitung in Bonn zuständig für den Einsatz in Somalia. Etwa 750.000 Mark kostet der Einsatz im Monat in der Region im Nordosten des Landes, die bisher „von internationaler Hilfe vergessen worden ist.“ Dennoch seien Infrastruktur und Gesellschaftsform noch mehr intakt als in anderen Landesteilen. Nach der Soforthilfe des THW wird jetzt die „Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit“ die Entwicklungshilfe in der Region beginnen. Das THW ist seit Anfang des Jahres in Somalia, mußte aber im Juni einen Einsatz in Mogadischu abbrechen, weil die Lage zu gefährlich wurde - zwei Mitarbeiter des Hilfsdienstes waren bei einem Anschlag beschossen und verletzt worden.
bpo
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