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Archiv-Artikel

Wasser, Wasser überall!

In Hamburg und Schleswig-Holstein sorgten Sturm und Regen für vollgelaufene Keller und erschöpfte Feuerwehrleute

Stundenlanger Sturzregen hat am Freitag zu Überschwemmungen in Hamburg und Schleswig-Holstein geführt. In Uetersen (Kreis Pinneberg) stand der Rathausplatz unter Wasser, Geschäfte drohten vollzulaufen. Mehr als 100 Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) verhinderten mit Sandsäcken und leistungsstarken Pumpen größere Schäden. Bereits vor acht Wochen war der tief gelegene Ort überschwemmt worden, weil die Kanalisation mit der Wassermenge nicht fertig wurde.

Auch in Hamburg und dem südlichen Holstein wurden Straßen überflutet, Keller liefen voll. Vielerorts sorgte der Sturm für weitere Schäden. Im Südosten Hamburgs rückte die Feuerwehr aus, um drei Häuser vor dem Wasser zu schützen. Insgesamt wurden in der Stadt rund 60 Einsätze gezählt, bis sich die Lage am Nachmittag wieder beruhigte.

In Eutin sowie bei Malente, Scharbeutz, Stockelsdorf und Bad Schwartau (alle Kreis Ostholstein) waren Straßen vorübergehend unpassierbar und mussten gesperrt werden. „Weil die Felder sich voll Wasser gesogen hatten, konnte der Regen nicht mehr versickern und lief direkt auf die Straßen“, sagte Jan-Hendrik Wulff von der Polizeidirektion Lübeck über die Situation.

In den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn musste die Feuerwehr innerhalb von zwei Stunden rund 200-mal ausrücken. Auch hier liefen zahlreiche Keller voll Wasser und Straßen wurden überschwemmt, weil die Böden durchnässt und Regenrückhaltebecken überfüllt waren. Durch den Sturm wurden einige Bäume entwurzelt und Äste abgebrochen. Der Kreis Segeberg kam ebenfalls nicht ohne Schaden davon, am stärksten betroffen waren die Ortschaften Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg.

In Uetersen rechneten die Feuerwehrleute am Nachmittag mit einem längeren Einsatz. „Das wird sicherlich 36 Stunden dauern“, vermutete Feuerwehrführer Thorsten Matthießen. Insgesamt konnten die vielen Pumpen, darunter ein Hochleistungsaggregat des THW, rund 15 000 Liter Wasser pro Minute bewältigen. DPA