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Was tun mit täglich 100 Millionen?

■ Allianz versichert sich zahlreicher Industrie-Beteiligungen

München (dpa/taz) – Der Allianz-Vorstand spricht vom „100-Millionen-DM-Problem“ – Wettbewerbshüter von einem Machtgeflecht. Europas größter Versicherungskonzern mit 62 Milliarden DM Beitragseinnahmen 1993 muß täglich über 100 Millionen DM anlegen, meist aus Lebensversicherungen. Die Allianz nannte auf ihrer Hauptversammlung gestern in München ihre Ab- Zehn-Prozent-Beteiligungen, womit sie einer Verschärfung gesetzlicher Vorschriften zuvorkommt.

Die erstmals genannten Beteiligungen lesen sich wie ein Who is Who der Wirtschaft: der Chemiekonzern BASF (14,4 Prozent), der Energiekonzern RWE (12,9 Prozent), der Mischkonzern Veba (12,1 Prozent) und die Berliner Handels- und Frankfurter Bank (16,9 Prozent). Insgesamt repräsentieren die neu genannten Beteiligungen einen Börsenwert zur Jahresmitte 1993 von 8,9 Milliarden DM. Zusammen mit bisher genannten Anteilen ergebe sich ein Wert von 22 Milliarden DM.

Nach der Argumentation des Allianz-Vorstandsvorsitzenden Henning Schulte-Noelle wachsen der Allianz durch die begrenzte Aufnahmefähigkeit der deutschen Börse die Beteiligungen quasi zwangsläufig zu. Es sei „kaum noch zu vermeiden“, daß die Allianz Anteile an großen Aktiengesellschaften aufbaut. Allianz-Finanzvorstand Diethard Breipohl betonte, es handele sich lediglich „um Anlageoptimierung und nicht um Beherrschungswillen“.

Eine EG-Richtlinie von 1988 – die noch nicht in nationales Recht umgesetzt wurde – schreibt die Zehn-Prozent-Meldegrenze vor.

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