■ Was tun die Verbände: Zwangsarbeiter? Bitte nicht stören!
Zwangsarbeit – für Firmen und Verbände ein heikles Thema. Sie reden ungern über „diese Dinge“, auch wenn Bürgermeister Henning Scherf sie eigentlich dazu aufgefordert hat. Die taz fragte, was Verbände tun, damit ihre Mitglieder der Stif-tungsinitiative beitreten – und hörte schon im Vorzimmer viele Ausreden.
„Der Chef ist nicht begeistert,“ heißt es im Vorzimmer lapidar. Bei anderen sind die Chefs gar nicht zu sprechen: Dienstreise oder Konferenzen verhindern die Anfrage. „Der Präses muss diktieren und will lieber ungestört bleiben“, lauten die Entschuldigungen. Oder dass auf solche Fragen nur die Hauptstelle in Hannover antworten könne.
Im Gesamthafenbetriebsverein dagegen spricht man darüber. „Der Meinungsbildungsprozess ist aber noch nicht abgschlossen“, erklärt Geschäftsführer Heiner Bögemann. Bis es Rechtssicherheit gebe, müsse man abwarten. In der Handwerkskammer Bremen dagegen ist Zwangsarbeit „noch kein Thema“, erklärt Hauptgeschäftsführer Hans Meyer-Heye. Im Moment fühle sich das Handwerk nicht angesprochen. „Von sich aus ist niemand auf die Idee gekommen was zu bezahlen.“
Zwei Bremer Firmen sind da schon weiter: Beck & Co. wollen der Stiftungsinitiative in den nächsten Wochen beitreten. Kraft Jacobs Suchard steckt derzeit noch im Findungsprozess – aber man sei gewillt dem Fonds beizutreten. pipe
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