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Was ist obszön?

■ Skandal bei Tabori–Inszenierung in Salzburg

Berlin (taz) - Skandal bei den Salzburger Festspielen: George Taboris Inszenierung von Franz Schmidts Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln in der Salzburger Universitätskirche hat zu heftigen Protesten geführt. Empört reagierten die Zuschauer, der Salzburger Erzbischof und die Universität, als Taboris Truppe im geweihten Raume sexuelle Handlungen andeutete und auch noch ein nackter Mann auftrat. Aus Angst vor weiteren Protesten untersagte der Rektor der Universität, Dalfen, dem Regisseur weitere Aufführungen, falls er nicht zu Änderungen bereit sei. Tabori ist es nicht: „Sonst würde ich den Einwand und Protest akzeptieren und zugeben, daß die Solidarität einer Umarmung, die Heiligkeit eines geschundenen Körpers, die Qual und die Zärtlichkeit einer Geburt obszön wären. Obszön sind für mich Krieg, Armut, Verfolgung, Hungersnot oder eine kastrierte Kunst.“

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