: Was ist ein Sorgenkind?
betr.: „Behinderte werden schicke Menschen“, taz vom 18. 2. 00
[...] Was ist ein Sorgenkind? – Ich jedenfalls, ob behindert oder nicht, würde es mir verbitten, von meinen Mitmenschen als Sorgenkind bezeichnet zu werden, zumal ich darüber hinaus kein Kind mehr bin! Und ich werde mich hüten, jemals einen Menschen so zu bezeichnen.
Ich freue mich darüber, dass die Aktion Sorgenkind sich umbenannt hat! Es zeugt von einer besonders sensiblen und reflektierten Haltung, Behinderte nicht als Sorgenkinder, sondern als Menschen wahrzunehmen und sie daher auch kompromisslos als solche zu bezeichnen. Ihr Leben zeichnet sich im Unterschied zu anderen Menschen dadurch aus, dass es ein größeres Maß an Unterstützung durch die Gesellschaft erfordert. Dazu bedarf es gesellschaftlicher Aufmerksamkeit, Verantwortung und Achtung, die der Autorin oder dem Autor scheinbar abgeht. [...] Johannes Köper, Köln
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