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Was ist denn mit Lernfähigkeit?

■ betr.: Wahlerfolg der PDS in Berlin

Liebe Brüder und Schwestern im Osten unseres Landes, Ihr habt doch so gejammert, daß Euch das SED-Regime 40 Jahre lang unterdrückt hat – hat es ja auch.

Da machte unsere Regierung bei der Wiedervereinigung, in ihrem Bestreben Demokratie par excellence zu zeigen, den Riesenfehler, die PDS zu erlauben. Man hatte zwar die Oberbonzen der SED „verräumt“, die getreuen Gefolgsleute aber durften dem Baby einfach einen anderen Namen geben – PDS – und fröhlich von unten her weiterwurschteln. Und ihr, „liebe Brüder und Schwestern“, ihr laßt euch aufs neue einwickeln – was ist denn mit Lernfähigkeit? Ihr geht hin und wählt diese (un-)heimlichen Unterminierer der Demokratie wieder – diesmal freiwillig!

Wie soll da Ost und West zusammenwachsen, wenn euer Handeln uns „Wessis“ in diesem Punkt doch so ganz und gar unverständlich bleiben muß ... Dorothea Zweipfennig, Pliening

Selbstverständlich toleriere ich, daß ein Drittel aller Ost-Berliner Bürger eine andere politische Einstellung zu den westlichen Wirtschaftsbedingungen haben als ich. Diese Freiheit sollte demzufolge auch in einer Übernahme der Verpflichtungen in Hinblick auf ein Drittel des Solidaritätszuschlages münden.

Daher schlage ich vor, daß die PDS-Wähler freiwillig ein Drittel meines Solidaritätszuschlages übernehmen, das heißt sie zahlen zehn Prozent, ich ab sofort nur noch fünf Prozent. Man kann „freiwillige“ Solidarität nicht brüskieren und noch auf Zuspruch pochen, während man sie tritt. Monique Schulze-Wischeler,

Berlin

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