Was fehlt…: …ein Zuhause für Hochzeitstauben
Wer in Weiß heiratet, tut das gern in der Gesellschaft von Hochzeitstauben, das volle Programm eben. Problem ist allerdings, dass viele der Vögel nicht zurückkehren – was teils an ihrem schlechten Orientierungssinn liegt und teils der Tatsache geschuldet ist, dass die Züchter die Tiere nicht für die Rückkehr ausgebildet haben. Viele Züchter wollen die Tiere wohl auch gar nicht zurückhaben – mit Schönheit allein ist es bekanntlich noch nicht getan. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor, die sich um das Wohl der Tiere sorgt.
Stephan Jersch, der umweltpolitiche Sprecher der Fraktion, weist darauf hin, dass das Freilassen der Tiere einem Aussetzen gleichkomme. Ähnlich verhalte es sich mit vielen Brieftauben, denen auch nicht sonderlich an einer Rückkehr gelegen sei. Beide Arten machten herkömmlichen Hamburger Stadttauben Konkurrenz, heißt es bei den Linken. Deren Lage sei bereits prekär genug, schließlich verendeten 90 Prozent der Jungvögel, weil sie kein artgerechtes Futter fänden, so sinngemäß Maria Hanika vom Verein Hamburger Stadttauben.
Die Lösung? Mehr Taubenschläge errichten. Und mehr Züchter zulassen, deren Vögel auf Rückkehr spezialisiert sind. Von denen gibt es in Hamburg nur einen, zwei warten derzeit wohl auf Zulassung. Als tierschutzbewusstes Paar kann man es natürlich auch einfach sein lassen mit dem Tauben-Steigen-Lassen. Oder mit dem Heiraten. (lwag)
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