: Was fehlt
Hundert Prozent Ehe für immer. Dem gestrigen Run auf die deutschen Standesämter wird im Jahr 2000 ein Ansturm auf die Familiengerichte folgen, prophezeit Rolf Paschen, Vorsitzender des Verbandes der Hamburgischen Standesbeamten. Viele Ehen, die in erster Linie wegen einer Schnapszahl heiraten und „die sonst nicht geheiratet hätten“, gehen in die Brüche. „Ein Jahr nach dem 7. 7. 77 gab es extrem viele Scheidungen“, fügte er hinzu.
Eine Französin für alle. Frankreichs 36.000 BürgermeisterInnnen sind derzeit mit der Wahl derjenigen Prominenten beschäftigt, deren Gesichtszüge die Büste der Marianne tragen soll. Die mit Jakobinermütze dargestellte Frauenfigur gilt als Personifizierung der republikanischen Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. In den Rathäusern kann, muss aber nicht die jeweils neueste „Marianne“-Version aufgestellt werden. Die Stadtoberhäupter können auch auf das Ebenbild von Brigitte Bardot (Sympathisantin des rechten Front National) oder Mireille Mathieu (Ausflüglerin in die deutsche Schlagerwelt) zurückgreifen. Favoritinnen als neue Marianne sind das Model Laetitia Casta und die Chansonsängerin Patricia Kaas.
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