: Was fehlt
Dem FDP-Chef Wolfgang Gerhardt Ansehen, Anerkennung und Würdigung. Doch, doch. Der Mann ist unterschätzt. Mit einer fein ziselierten Beweiskette zerfetzt er im Hessischen Rundfunk so nebenbei eine Grundlage bundesdeutscher Nachkriegspolitik. Das Begriffspaar „soziale Marktwirtschaft“ würde völlig falsch verstanden, so Gerhardt, nämlich als „Addition von Marktwirtschaft und Umverteilung“. Ganz anders sei es: Markt, Wettbewerb und Vielfalt reichten für die soziale und materielle Sicherheit der Menschen vollständig aus. Halt dich bloß raus da, Staat! Nochmals Gerhardt: „Die soziale Funktion stellt sich dann ein, wenn Marktwirtschaft richtig funktioniert“. Immerhin: „Das klingt – speziell für die Menschen in Ostdeutschland – noch merkwürdig“, gibt sich Gerhardt konziliant. Um dann knallhart und gar nicht mehr liberal zu werden: „Aber es gibt keine Alternative.“
André Agassi ein bisschen Feingefühl am Po. „Es ist zwar wie ein Stachel im Hintern – aber keine Belastung für uns“, antwortete er auf besorgte Reporterfragen, ob das öffentliche Interesse sein Glück mit Frau Graf gefährden könne. Beneidenswert, diese Hornhaut.
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