Was fehlt …: … die Katze der Wiener Polizei
Dass die Wiener Polizisten künftig auch hoch zu Ross auf Demonstrationen oder gegen Fußball-Hooligans eingesetzt werden sollen, hatte eine Welle der Empörung hervorgerufen. Befürchtet wurde eine Eskalation der Gewalt. Ausgebildet wird die berittene Einheit derzeit von Berufsoldaten in der traditionsreichen Theresischen Militärakademie in der Wiener Neustadt. 14 Reitpferde, 17 Polizistinnen und vier Polizisten werden dort in der ältesten Militärakademie der Welt auf ihren Dienst vorbereitet . Eigentlich gehört noch „Mister Black“ dazu, Wiens einzige offizielle Polizeikatze. Doch die hat jetzt einfach das Weite gesucht, wie der Kurier berichtet. Der Kater wird schmerzlich vermisst. Denn er war dafür zuständig, dass die Mäuse im Pferdestall in Schach gehalten werden. Mister Black war extra aus einem Tierheim geholt worden, um seinen Polizeidienst übernehmen zu können.
Warum der Kater das Weite gesucht hat, ist nicht bekannt. Lag es am Futter? Oder hat er zu wenig Streicheleinheiten bekommen? Vielleicht war er auch der Mäuseschar nicht gewachsen. Jedenfalls ist er seit einigen Tagen einfach nicht mehr gesichtet worden. Von Katzen ist ja bekannt, dass sie schnell dabei sind, sich woanders niederzulassen, wenn es ihnen dort besser geht. So wie es im Moment aussieht, hat „Mister Black“ auch gegen einen der beiden an der Theresischen Militärakademie hoch gehaltenen Wahlsprüche verstoßen. A.E.I.O.U (unter anderem interpretiert als: Austriae est imperare orbi universo (es ist Österreich bestimmt, die Welt zu beherrschen)) und: „Treu bis in den Tod!“ ist der andere. Also ganz ehrlich: da würde auch ich weglaufen – ganz weit sogar. (wlf)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!