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  • 20.2.2018

Was fehlt …

… das Wort „Literally“

Die New Yorker Bar „Continental“ muss bald dichtmachen, weil ihr Häuserblock im Juli 2018 abgerissen wird. Deswegen hat die Kneipe in Manhattan nichts zu verlieren und redet Klartext: „Wer einen Satz mit ‚I literally‘ anfängt, muss sofort gehen!!!“, heißt es auf einem Zettel an der Eingangstür. „Literally“, heißt eigentlich „buchstäblich“. Immer öfter wird das Wort aber verwendet, wenn jemand etwas im übertragenen Sinne meint. Dieser vom Kardashian-Clan ausgelöste Sprachwandel des Wortes kann nun sogar laut „Merriam-Webster“-Wörterbuch offiziell verwendet werden, um auf übertriebene Weise eine Aussage oder eine Beschreibung hervorzuheben. So ist der Tweet von Kim Kardashian West aus dem Jahr 2009, in dem sie kommentierte, wie ein Kind ihr gerade unverschämterweise „literally“ in ihr Gesicht gehustet hatte, inzwischen grammatikalisch korrekt. Der Kneipenbesitzer aber findet: Wenn die Kardashians es schaffen, dass sich durch ihren falschen Gebrauch von „literally“ die ganze Wortbedeutung verschiebt, gehe ihr Einfluss eindeutig zu weit. Neben „literally“ haben auch Wörter wie „bible“ (eigentlich „Bibel“) und „momager“ (ein Kofferwort aus „Mutter“ und „Manager“) durch den Einfluss der Kardashians Einklang in die Alltagssprache gefunden. Ersteres heißt so viel wie „ich schwöre“ und letzteres ist die Wortneuschöpfung für eine Mutter, die die Managerin ihres prominenten Kindes ist. Die „Continental“-Kneipe hat genug von alledem und fordert „STOP KARDASHIANISM NOW!“ (taz)