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  • 28.12.2016

Was fehlt …

… Ein Ausweg aus dem Brexit

Wie man das von David Cameron, Boris Johnson und Nigel Farage angerichtete EU-Ausstiegsschlamassel wieder rückgängig machen kann – das weiß in Großbritannien derzeit niemand. Auf dem Kontinent, insbesondere in Frankreich, gibt es Orte, da ist man so begeistert vom britischen „No“ zur Europäischen Union, dass man ihm gar eine ganze Straße widmet – auch, um die eigene Abneigung gegen Brüssel zu unterstreichen. Front-National-Politiker Julien Sanchez, Bürgermeister im südfranzöischen Beaucaire, wollte seiner Gemeinde eine „Rue de Brexit“ verpassen – als Hommage an die Entscheidung des souveränen britischen Volkes, die EU zu verlassen. Und der Stadtrat folgte dem Ansinnen von Sanchez mit einer Mehrheit von 23 gegen 9 Stimmen. Nein, auf Twitter, Facebook und anderswo im Netz gab es nicht nur Lobeshymnen auf diese Aktion. Sanchez musste sich auch eine Menge Häme gefallen lassen. Die Brexit-Straße ist nämlich eine Ringstraße in einem noch relativ unentwickelten Industriegebiet. Zudem liegt sie zwischen der Rue Robert Schuman und der Avenue Jean Monnet, benannt nach zwei EU-Gründervätern. Von Europa abgehend, führe sie also letztlich wieder nach Europa zurück, wie Kritiker süffisant bemerken. Die harscheste Ablehnung ist aber eine typisch französische: Anglizismen in Straßennamen gingen ja mal garnicht. (taz)