Was fehlt …
… die Panzer-Schwimmbrille
Auweia: Der Puma ist undicht. Die Rede ist nicht von irgendeinem Sporttreter sondern vom gleichnamigen, hochmodernen Bundeswehr-Schützenpanzer. Durch dessen Dachluke kann Wasser eintreten: Bei stärkerem Regen werde es im hinteren Kampfraum aufgrund von defekten Dichtungen „leicht nass“, wie das Verteidigungsministerium jetzt bestätigte.
Was ist das eigentlich für ein Verteidigungsministerium, was sich gegen alles und jeden verteidigen kann – aber bei Wasser plötzlich den kürzeren zieht? Man denke an die um sich strampelnden Camouflage-Nachwuchs im Innern der Kampfmaschine. „Mach, was wirklich zählt“ hatte man ihm versprochen. Karriere bei der Bundeswehr. Und dann sowas?
Alles jedoch halb so wild, wie das Ministerium gleich nachschob. Der Defekt habe „keinerlei Auswirkung auf die Nutzung des Fahrzeugs“, sagte eine Sprecherin. Bereits nach der ersten – mehr als vier Jahre verspäteten – Auslieferung im Juni 2015 waren Qualitätsmängel an den Kampffahrzeugen festgestellt worden. Die Bundeswehr hat insgesamt 350 Panzer für 4,3 Milliarden Euro bei den Unternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann geordert, von denen aber erst ein kleiner Teil ausgeliefert worden ist.
Die defekten Gefährte sollen jetzt auf Kosten der Industrie nachgebessert werden. Das nötige Kleingeld dafür sollten die Konzerne in jedem Fall haben. (taz/dpa)