■ Warum gehen Männer in den Puff?: „Das Gehirn der Männer sitzt unten“
Ali Haydar Celik, 34 Jahre, Postbote
Viele Männer kriegen zu Hause nicht das, was sie möchten. Sie haben einfach zu viele Phantasien. Man sagt immer, das Gehirn der Männer sitzt unten. Das stimmt auch. Im Unterschied dazu haben Frauen andere Bedürnisse. Sie wollen Zärtlichkeit. Die Männer wollen das nicht unbedingt. Sie kommen zur Sache, und damit ist es für sie erledigt. Männer haben meistens nur das eine im Kopf.
Gabriele Zier, 54 Jahre, Bürokraft
Vielleicht ist der eine zu Hause unglücklich, dem anderen gefallen die Praktiken seiner Frau nicht. Der dritte will irgendwas abreagieren. Ich kann das verstehen, weil es menschlich ist. Bei meinem eigenen Mann würde ich es aber nicht billigen. Das ist gesundheitlich gefährlich, und das Vertrauen ginge verloren. Außerdem will ich bei meinem Mann immer die Nummer eins sein.
Alexander Kilibarda, 24 Jahre, Physikstudent
Die Frauen hier sind viel zu hochnäsig. In anderen Ländern kann das Bedürfnis viel einfacher befriedigt werden. Hier stellen die Frauen nur hohe Anspüche. Mal wollen sie, mal wollen sie nicht. Es ist viel unkomplizierter, in den Puff zu gehen und hundert Mark dazulassen. Man bezahlt für genau das, was man haben will, hat Sex und Spaß und muß nicht großartig darüber nachdenken.
Adise Luma, 22 Jahre, Geschichtsstudentin
Wahrscheinlich sind es die primitiven Männer, die dort hingehen. Sie sind nicht so erzogen, daß sie mit emanzipierten Frauen umgehen können. Sie finden keine andere und suchen dann Prostituierte auf, die kein Geld haben und sich nicht zu schade dafür sind. Die müssen eben so sehen, wo sie bleiben. Wenigstens ist das noch besser, als wenn sie die Frauen auf der Straße anmachen.
Olaf Steffenhagen, 36 Jahre, Altenpfleger
Ich schätze, Männer gehen dahin, um ihre Triebe zu befriedigen. Wenn sie zu blöd sind im Kopf, gehen sie in den Puff. Jeder vernünftige Mensch müßte eigentlich eine Frau finden, zu jedem Rüden paßt sozusagen eine Hündin. Diejenigen, die das nicht hinkriegen, die sollten mal mit sich selbst zu Rate gehen und überlegen, warum das so ist, oder einen Psychiater aufsuchen. Da stimmt was nicht.
Rene Hoffmann, 51, Bibliotheksangestellter
Wenn es keine Prostituierten gäbe, wäre das Aggressionspotential auf der Straße sicherlich höher. Ich bin mir sicher, daß die eine gesellschaftliche Funktion haben. Die Männer reagieren sich dort ab. Zu Hause können sie die Frauen nicht so unterdrücken im sexuellen Bereich. Für Geld kriegt man ja bei den Prostituierten alles. Vielleicht ist es auch der Reiz des Verbotenen, was die Männer dort hintreibt.
Umfrage: Sabine Kalinowsky
Fotos: Stefan Boness/IPON
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen