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Warnstreiks bei Banken und ÖTV

■ Bei Banken, öffentlichem Dienst und Druck wird gepokert

Auch nach der Einigung in der westdeutschen Metallindustrie gehen die heftigen Tarifauseinandersetzungen in anderen Branchen weiter. In Niedersachsen bleibt die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) bei ihren für heute geplanten Warnstreiks, die ursprünglich parallel zum Metaller-Streik laufen sollten. Im Bankgewerbe kündigte die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) Warnstreiks für die nahe Zukunft an. In der Druckindustrie stellte die IG Medien für die kommenden Wochen ebenfalls Arbeitsniederlegungen in Aussicht.

In Niedersachsen will die ÖTV mit den Warnstreiks Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber für die Tarifverhandlungen in der kommenden Woche ausüben. Unter anderem soll der öffentliche Nahverkehr in Göttingen und Braunschweig in die Aktionen einbezogen werden. Die ÖTV erwartet „sehr schwierige Verhandlungen“ für ihre 3,5 Mio Beschäftigten. Der Gewerkschaftsforderung nach vier Prozent mehr Lohn haben die Arbeitgeber einen Streichkatalog und die Forderung nach einer „Lohnpause“ entgegengesetzt.

Im westdeutschen Bankgewerbe will die DAG von heute an zunächst Unterschriften „zur Dokumentation des Unmuts der Arbeitnehmer“ sammeln. In der zweiten Wochenhälfte sollen die Beschäftigten dann zu kurzfristigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen werden. Für die rund 450 000 Beschäftigten des Bankgewerbes fordert die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) eine Erhöhung der Gehälter um 270 Mark. Die DAG verlangt, die Realeinkommen durch lineare Gehaltssteigerungen zu sichern.

Auch den Druckbetrieben stehen in den kommenden Wochen möglicherweise Arbeitskämpfe ins Haus. Die Manteltarifverhandlungen waren Anfang Februar gescheitert, da die Arbeitgeber sich geweigert hatten, über das Forderungspaket der Gewerkschaft zu verhandeln. dpa

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