: Walsers Vortrag gibt Denkanstöße –betr.: „Vom Alptraum nationalen Glücks“ von Micha Brumlik, taz vom 15.10.98
Ich hatte mit Interesse auf die Auseinandersetzung um die Rede Walsers gewartet, aber die brutale und diffamierende Rhetorik von Brumlik erschreckt mich. Was verspricht sich der Autor davon?
[...] Walsers Bedenken gegenüber einer „Monumentalisierung der Schande“ (Holocaust-Denkmal) haben eine differenzierte Auseinandersetzung, aber gewiß nicht rhetorische Totschlagargumente verdient. Bei aller Kritikwürdigkeit der Thesen Walsers disqualifiziert sich Brumlik durch die bloß beleidigende Art seiner Reaktion selbst – nicht zuletzt auch wegen Walsers sehr differenziert und persönlich gehaltener Art des Vortrags, die auch dort Denkanstöße gibt, wo man zum Widerspruch gereizt wird. Hinrich Fischer, Andernach
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