piwik no script img

Wale sterben an Neuseelands KüsteAm Strand eingeschläfert

Nachdem 39 Grindwale in der Bucht von Golden Bay stranden, kommt jede Hilfe zu spät. Alle Tiere sterben an der Nordküste der Südinsel.

Gestrandete Grindwale 2010: Die Säuger können lange an Land überleben. Liegen sie jedoch länger in der Sonne, überhitzen ihre Organe. Bild: dpa

WELLINGTON dpa | In Neuseeland sind 39 Grindwale so unglücklich gestrandet, dass sie keine Überlebenschance hatten. Zwölf verendeten innerhalb weniger Stunden, die anderen wurden eingeschläfert, wie die Behörde für Naturschutz am Montag mitteilte. Die Tiere waren in der Nacht zum Montag bei einer ungewöhnlich hohen Flut besonders weit auf den Strand von Golden Bay an der Nordküste der Südinsel gespült worden.

Nachdem das Flutwasser abgelaufen war, war der Weg zum Meer zu weit. Spaziergänger hatten die Behörde alarmiert, als sie die Tiere am Sonntag im seichten Wasser sahen. Man habe nichts tun können, um sie vom Strand fernzuhalten, teilte der Golden-Bay-Manager der Behörde, John Mason, mit. Am Montag lagen die Tiere praktisch auf dem Trockenen.

„Es wäre schwierig, diese großen Tiere in genügend tiefes Wasser zu bugsieren, damit sie aufs offene Meer hinaus schwimmen können“, sagte Mason. „Statt das Leiden der Tiere zu verlängern, haben wir beschlossen, sie einzuschläfern.“ Wale können zwar an Land atmen und lange überleben. Wenn sie aber länger unter der heißen Sonne liegen, überhitzen ihre Organe.

Warum Wale stranden, ist bis heute nicht klar. Eine Theorie ist, dass gesunde Tiere einem verletzten Tier folgen, das seine Orientierung verloren hat. Tierschützer argwöhnen, dass die Tiere durch zu viele Geräusche im Meer, etwa durch Bohraktivitäten und militärischen Sonar-Einsatz, die Orientierung verlieren.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • S
    SchreckLassNach

    Wohl eher werden die Inneren Organe durch die gewaltige Schwerkraft zerstört! Die Hitze könnte man ja leicht mit einer Alukühlmatte abwehren,

    wie sie in vielen Autos im Notfallkoffer mit drin ist.

    Die Bohraktivitäten vor Neuseeland sind verabscheuungswürdig!

    Sie hätten ja wenigstens kontinuierliche Lärmquellen um die Bohrstationen aufbauen müssen, damit die Wale von vornherein

    die fraglichen Gebiete meiden und nicht schlagartig überrascht werden.

    Außerdem sollte man endlich das Tiefseebohrequipment auf andere Frequenzen umstellen und Sonare nur dort zulassen, wo die Wale vor der Sonarexpedition evakuiert werden. Gerade bei geologischen Expeditionsmanövern können rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden.

    Auch in Neuseelands Buchten, wo die Wale vorübergehend kurzfristig

    für 1 Woche eingesperrt werden können, muss Tierrettung und der Artenschutz vor Eutanasie gehen!!!

    Ob die Leute wenigstens so schlau waren, um Spermien und Eierstöcke zu konservieren, muss leider auch bezweifelt werden.

    Es ist traurig, wie blöd vermeintlich gebildete Leute reagieren

    und wie tötungsaktiv vermeintliche Gutmenschen sind!!

    Die Wale sind zu retten und wiederherzustellen. Es darf hier keine Kosten-Nutzen-Erwägungen geben! Die kleinen Wale wären mit Kränen bewegbar gewesen.

    Wahrscheinlich hätte auch zwei Feuerwehrtrupps ausgereicht, um die Wale

    auf wassergefüllte Agraranhänger zu bugsieren und mit den Traktor ins Wasser zu fahren (primitivste Variante).

    Die Wale sind ja winzig!

    Wenn man schon 350kg schwere Menschen mit der Feuerwehr aus den x.-Stock

    evakuieren kann, dann kann man das erst Recht mit solchen Winzlingswalen,

    die man 10 km ins Meer fährt mit einem Amphibienfahrzeug und einen Anhänger mit einer Wanne drauf. Das war eine ganz miese Leistung!!!

    Wer solche Tierretter hat, braucht keine Feinde mehr!