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Wahlzirkus im Bild

Gerade wurden seine Aktionen an der Schnittstelle von Kunst und Politik, Theater und Partei als Double feature gezeigt. Jetzt kommt die Christoph-Schlingensief-Doku Scheitern als Chance nochmal zur Aufführung. Der Film von Alexander Grasseck und Stefan Corinth befasst sich mit der Metapartei Chance 2000. Unter Slogans wie „Beweise, dass es dich gibt“ oder „erst kommt das Handeln, dann kommt das Ziel“ zogen Schlingensief und eine Posse Marginalisierter (oder sich so Fühlender) 1998 in den Bundestagswahlkampf. Um Roman Herzogs Ausruf von der Kunst, die wieder politischer zu werden habe, die Kunstwerdung der Politik zu entgegnen, ersann man einen „Wahlkampfzirkus“ und simulierte Streitereien. Bisweilen heikel ging man mit einem sozialen Impetus vor, schlug sich auf die Seite von 6.000.000 Arbeitslosen und lavierte gelegentlich hart an der Grenze der exploitiven Zurschaustellung der beteiligten „Behinderten“. Brillant indes, wie sich die medialen Effekte verselbständigten, etwa beim konzertierten Badengehen im Wolfgangssee oder dem angekündigten Verkauf der Partei – was andernorts längst passiert war. aldi

heute, 19 Uhr, Metropolis

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