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Wahltrends in HmaburgHafencity wählt am eifrigsten

Wie im Bund verliert die SPD massiv, während Linke und FDP profitieren - letztere erwartungsgemäß vor allem in besser verdienenden Stadtteilen.

Musterbeispiel Hafencity: die Wahlbeteiligung lag bei 87,4 Prozent, die FDP-Quote bei 27,5. Bild: dpa

Die Niederlage bei der Bundestagswahl hat die SPD auch in Hamburg ihre Rolle als stärkste Partei gekostet: Sie gewann nur noch drei Wahlkreise anstelle der bisherigen sechs. Die übrigen musste sie an die CDU abgeben, wobei Krista Sager von der GAL in Eimsbüttel allerdings den zweiten Platz erreichte. "Der Bundestrend schlägt durch", sagte Wolgang Bick, der Leiter des Statistikamts Nord.

Die drei SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs, Olaf Scholz und Hans Ulrich Klose setzten sich deutlich von ihren Verfolgern David Erkalp, Marcus Weinberg und Wolfgang Müller-Kallweit ab. In Eimsbüttel profitierte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Rüdiger Kruse von der Zerstrittenheit der SPD.

Danial Ilkhanipour, der sich per Kampfkandidatur zum SPD-Kandidaten emporgeschwungen hatte, erhielt nur halb so viele Stimmen wie sein Vorgänger Niels Annen (Text unten). Am dichtesten zu Kruse (CDU) mit 31,3 Prozent schloss Krista Sager von der GAL auf (25,9 Prozent). Sager wird - wie Manuel Sarrazin - über die Landesliste der Grünen in den Bundestag einziehen.

Das Wahlergebnis

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis beteiligten sich 71,1 Prozent der wahlberechtigten HamburgerInnen an der Bundestagswahl.

Die CDU wählten 27,9 Prozent, gegenüber 28,9 Prozent vor vier Jahren.

Die SPD musste sich mit 27,4 Prozent - 11,3 Prozentpunkte weniger als 2005 - zufrieden geben.

Die GAL erreichte 15,6 Prozent und legte 0,7 Prozentpunkte zu.

Die FDP erhielt 13,2 Prozent - ein Zuwachs von 4,2.

Die Linke erzielte 11,2 Prozent, 4,9 Punkte mehr als 2005.

Wie im Bund haben FDP und die Linke auch in Hamburg am stärksten zugelegt. Die FDP erhielt so viele Stimmen, dass sie neben dem amtierenden Bundestagsabgeordneten Burkhard Müller-Sönksen auch Sylvia Canel nach Berlin schicken kann. Die Linke, die um ein paar Punkte schlechter abschnitt als die Liberalen, schickt mit Jan van Aken ihre Nummer Eins von der Liste.

In Nord eroberte der ehemalige CDU-Landesvorsitzende Dirk Fischer zum ersten Mal ein Direktmandat. Er landete mit 5,2 Prozentpunkten vor Christian Carstensen von der SPD. In Wandsbek ging das Rennen der Wahlkreiskandidaten am knappsten aus. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke, bis dato per Landesliste in Berlin, schlug SPD-Parteichef Ingo Egloff um 1,7 Prozentpunkte. Egloff trat zurück.

Die WählerInnen der Linken betrieben am wenigsten Stimmensplitting: Die meisten, die die Linke wählten, kreuzten auch deren Wahlkreiskandidaten an. In geringerem Maß gilt das - abgesehen vom Ergebnis Krista Sagers - auch für die GAL.

Die lokalen Ergebnisse zeigen das erwartbare Bild: CDU und FDP finden besonders in Vierteln mit hohem Sozialstatus Zuspruch. Bei der SPD und der Linken ist es umgekehrt. Allerdings hat die SPD in Gebieten mit niedrigem Status besonders viele Stimmen verloren.

Zu den Kuriosa gehört, dass in der Hafencity mit 87,4 Prozent am meisten Menschen wählen gingen. Und nirgends sonst in Hamburg entschieden sich mehr Wähler für die FDP (27,5). Auf der Veddel dagegen erhielten die Piraten mit 10,6 Prozent mehr Stimmen als die CDU (10,2 Prozent). Sternschanze und St. Pauli sind fest in der Hand der GAL und der Linken.

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