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■ Wahlkampf. LeserInnen machen PolitikerInnen DampfFamilie, Beruf, Geld

betr.: „Familie ist da, wo Schröder ist“, taz vom 19. 4. 02

Schon länger frage ich mich, warum ich so viel über Vereinbarkeit von Familie und Beruf lese. Über Konzepte, wie es möglich gemacht werden könnte, Firmen dazu zu bringen, aus einem Job zwei (Teilzeit-)Jobs zu machen, lese und höre ich von politischer Seite nichts. Liegt das an meinen dürftigen Informationsquellen oder könnten da die Arbeitsmarktpolitiker aktiver werden?

Jedenfalls sehe ich nicht ein, nach den Erfahrungen der Drei-Kind-Familienarbeit in den Niedriglohnsektor abgeschoben zu werden! GISELA MUFFLER, Stuttgart

Die Regierung Schröder verschärft laufend den Sozialabbau, und die Opposition setzt noch eins drauf. Die CDU will nämlich auf Kosten von Erwerbslosen und Sozialhilfeempfängern 20 Milliarden einsparen und ein lächerliches Familiengeld von 600 Euro pro Monat einführen. Die Zusammenführung von Arbeitsamt und Sozialamt – was Schröder will – ist abzulehnen, da dies die Lebenslage der Betroffenen weiter verschlechtert. Es ist für die Beschäftigten der Arbeitsämter nicht hinzunehmen, dass ihre Arbeitsplätze wegrationalisiert werden und damit ein neuer Einstellungstopp eingeführt wird. […]

Es genügt nicht, nur die Kinderbetreuung ganztags einzuführen. Die Aufgabe des Staates ist es, entsprechende Arbeitsplätze zu schaffen. Den Kindern muss geholfen werden, indem das Kindergeld nicht mehr auf die Sozialhilfe angerechnet wird. Der Kinderschutzbund fordert 300 Euro Kindergeld und meint damit die sozial Benachteiligten und kaum die reichen Chefs. Unter den derzeitigen schlechten Lebensbedingungen ist es kein Wunder, dass viele Menschen nein zu Kindern sagen! […]

BETTINA FENZEL, Bremen

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