: Wahlkämpfers Kummerkasten
Zu Wort melden sich „mit Empörung“ die Herren Dominik Montag und Nikolas Streuf. Zugegeben, auch wir wußten bis zum Montag nicht, wo wir die beiden einordnen sollen. Doch ihr gestern gefaxtes „Medien-Info“ weist sie nicht nur als Pressesprecher der Jungen Union Hamburg bzw. Vorsitzenden der JU in Altona aus. Nein, das Fax deutet auch darauf hin, daß Montag und Streuf die ersten uns bekannten CDU-Wahlkämpfer sind, die nicht schon jetzt alle Hoffnung haben fahren lassen. Zwei, die nicht zu denen gehören, die ihre Partei schon im Zwanzigprozentkeller wähnen. Zwei, die nicht verstohlen auf eine „Große Koalition“ blicken.
Nein, Montag und Streuf haben das Unions-Tränental überwunden, sie klagen nicht weinerlich über falsch geklebte Sozi-Plakate oder unzulässige SPD-Hilfe der Behörden. Nein, die beiden schreien ihren Wahlkampfkummer über die „Desinformation der Erstwähler“ durch die SPD geradezu hinaus: „SPD verarscht Erstwähler“. Keine Spur vom wehleidigen Unionsjammer. Sich beschweren und dennoch hart in die Offensive gehen. Das ist der richtige Weg. So wird der Kummerkasten zur Propagandabox. Beispielhaft! uex
Der taz-Kummerkasten für empörte, genervte, beleidigte, falsch verstandene Wahlkämpfer. Bis zum 19. September täglich rund um die Uhr geöffnet. Fax: 3890 1710.
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