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Wahlen in SimbabweOpposition übernimmt das Parlament

Simbabwes größte Oppositionspartei MDC stellt im nächsten Parlament die Mehrheit. Wer Präsident wird, ist dagegen noch immer nicht klar.

Seine Plakate hängen noch. Ob Robert Mugabe aber auch ihr Präsident bleibt, wüssten die Wähler gerne. Bild: dpa

HARARE afp Die Oppositionspartei Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) hat die Parlamentswahlen in Simbabwe gewonnen. Nach dem am Donnerstagmorgen von der Wahlkommission in Harare veröffentlichten offiziellen Endergebnis erreichte die Partei von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai 109 der 210 Sitze. Damit besiegte sie die regierende Partei Zanu-PF von Präsident Robert Mugabe. Erneut keine Angaben machte die Kommission zum Ausgang der Präsidentschaftswahl, deren Ergebnis von der Bevölkerung noch ungeduldiger erwartet wurde. Beide Wahlen hatten zeitgleich am Samstag stattgefunden.

Mugabes Zanu-PF entsendet dem amtlichen Endergebnis zufolge 97 Abgeordnete ins Parlament. Ein weiteres Mandat erreichte ein unabhängiger Kandidat. Drei Sitze wurden von inzwischen verstorbenen Kandidaten gewonnen und werden zu einem späteren Zeitpunkt nachbesetzt. "Wir haben eine klare und deutliche Mehrheit", sagte MDC-Sprecher Nelson Chamisa. "Wir erleben den Beginn eines Machttransfers, das ist ein Sieg für das Volk."

Unklar blieb derweil weiter die Präsidentenfrage. Aus Ärger über das Schweigen der Wahlkommission hatte sich die MDC am Mittwoch einseitig zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt. Tsvangirai erhielt nach Angaben seiner Partei 50,3 Prozent der Stimmen und damit die absolute Mehrheit. Eine Stichwahl gegen den seit 28 Jahren amtierenden Mugabe sei damit nicht nötig, erklärte MDC-Generalsekretär Tendai Biti in Harare. Die von Mugabe kontrollierten staatlichen Medien brachten dagegen eine Stichwahl zwischen dem Amtsinhaber und Tsvangirai ins Spiel.

Mugabe, der Simbabwe seit seiner Unabhängigkeit 1980 regiert, strebte bei der Wahl seine sechste Amtszeit an. Kritiker machen ihn für den Niedergang der Wirtschaft in der einstigen Kornkammer Afrikas verantwortlich. Die jährliche Inflationsrate in Simbabwe liegt bei mehr als 100.000 Prozent.

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