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Wahlen am Dnjestr

Moskau (dpa) — Im Dnjestr-Gebiet der sowjetischen Unionsrepublik Moldawien haben am Donnerstag überraschend die Wahlen zum Gebietsparlament begonnen. Ein Sprecher der moldawischen Volksfront von Tiraspol, dem Zentrum des überwiegend von Russen und Ukrainern bewohnten Landstrichs auf dem östlichen Dnjestr-Ufer, erklärte gestern, die Wahlen seien vorgezogen worden, um mögliche Übergriffe der Moldawier zu verhindern, die die Wahlen für illegitim erklären. Viele Schulgebäude dienten als Wahllokale. Im lokalen Radio würden die Bürger aufgefordert, ihre Rundfunkempfänger nicht abzuschalten, um die Nachrichten des provisorischen Gebietsparlaments nicht zu verpassen. Vor wenigen Wochen waren bei Zusammenstößen zwischen russischsprachigen Arbeitern und moldawischen Sicherheitskräften an der Dnjestr-Brücke der Stadt Dubossari drei Personen getötet worden.

Ein Sprecher des moldawischen Obersten Sowjets, Nikon Pyslaru, sagte gestern, die Lage in Moldawien gleiche der „vor einem Sturm“.

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