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Wahl in Chile schon 1988?

■ Die Wahl des Staatspräsidenten wird möglicherweise auf 1988 verschoben / Junta–Chef Pinochet will wiedergewählt werden / Junta–Mitglieder wollen statt Pinochet einen Zivilisten

Santiago/Berlin (afp/taz) - Die Chilenen werden möglicherweise schon im nächsten Jahr zu den Urnen gerufen, um über die Nachfolge Pinochets zu entscheiden. In einer öffentlichen Rede meinte ein enger Mitarbeiter des Diktators Pinochet, General Eduardo Ibanez, daß das Plebiszit im Laufe des nächsten Jahres stattfinden werde. Die von der Diktatur ausgearbeitete und 1981 verabschiedete Verfassung sieht vor, daß die vier Juntamitglieder spätestens 90 Tage vor Ablauf von Pinochets Amtszeit (am 11.3.89) sich einstimmig für einen Kandidaten aussprechen müssen, der sich dann 30 bis 60 Tage danach zur Wahl stellen muß. Das Plebiszit kann demnach frühestens in einem Monat (falls der Kandidat morgen feststünde), muß aber spätestens im Juni 1989 stattfinden. Ein Zeitpunkt wurde bislang nie offiziell bekanntgegeben. Falls sich die Junta nicht einigen kann, kürt gemäß der Verfassung der Nationale Sicherheitsrat, dem die vier Juntamitglieder, der Staatspräsident und die Präsidenten des Staatsrats und des Obersten Gerichts angehören, den Kandidaten. Während Pinochet, der als Staatspräsident der Junta nicht angehört, eine weitere achtjährige Amtsperiode anstrebt, haben sich drei der vier Junta–Mitglieder in unterschiedlicher Deutlichkeit für die Aufstellung eines zivilen Kandidaten aus dem rechten Lager ausgesprochen. thos

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