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Wahl in Burkina FasoPräsident Kaboré im Amt bestätigt

Auf den 63-Jährigen entfallen bei den Wahlen in Burkina Faso knapp 58 Prozent der Stimmen. Doch Kaboré hat einige Unterstützer*innen verloren.

Präsident von Burkina Faso bleibt Roch Marc Christian Kaboré, hier beim Staatsbesuch in Berlin 2019 Foto: Jürgen Heinrich/imago

Cotonou taz | In Burkina Faso bleibt der 63-jährige Präsident Roch Marc Christian Kaboré an der Macht. Nach tagelangem Warten gab die Wahlkommission am Donnerstagnachmittag endlich das vorläufige Ergebnis bekannt: 57,87 Prozent der Stimmen für den Amtsinhaber; Zweiter wurde Newcomer Eddie Komboïgo (15,47 Prozent) und Dritter der Oppositionsführer Zéphirin Diabré (12,46 Prozent), der vor fünf Jahren noch mehr als doppelt so viele Stimmen erhalten hatte.

Unmittelbar nach der Bekanntgabe jubelten Kaborés Anhänger*innen, dass die Wiederwahl wie erhofft bereits im ersten Wahlgang geglückt war. Dieses Ziel war vor dem Urnengang am Sonntag oft kritisiert worden, weil es Gerüchte über einen möglichen Betrug angeheizt hatte. Davon hatten auch Teile der Opposition um Diabré gesprochen.

Es liegen zwar keine repräsentativen Umfragen dazu vor – aber in Gesprächen in der Hauptstadt Ouagadougou klang im Vorfeld außerdem in Gesprächen stets durch, dass viele Bewohner*innen mit Kaborés Antiterrorkampf nicht einverstanden sind. Bei mehr als einer Million Binnenflüchtlingen, Strecken, die nur mit geschützten Konvois passiert werden können, und einer steigenden Zahl an gefallenen Soldaten ist die rein militärische Bekämpfung der Extremisten bisher nicht erfolgreich gewesen. Daher war die Forderung nach einem Dialog groß – dies war Kernthema das Wahlkampfs, wofür sich viele der zwölf Oppositionspolitiker*innen ausgesprochen hatten. Doch bleibt der Wiedergewählte bei seiner Linie, wird das weiterhin nicht geschehen.

Ohnehin hat Kaboré an Unterstützung verloren. Er erhielt rund 13.000 Wähler*innenstimmen weniger als noch vor fünf Jahren. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage – mehr als 1300 Wahllokale öffneten gar nicht erst – rutschte die Wahlbeteiligung von 60 auf gerade einmal 50 Prozent. Hunderttausenden Menschen fehlten die Wähler*innenkarten oder sie hatten Angst vor Anschlägen und sind deshalb am Sonntag lieber nicht zur Stimmabgabe gegangen.

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