: Wahl: Alle streiten sich
Hamburg (dpa) - Franz Josef Strauß erneuerte am Samstag in Starnberg seinen Vorwurf, daß die FDP wegen der gescheiterten Einführung einer Kronzeugenregelung „Mitverantwortung trägt für weitere terroristische Taten“. Zur heftigen Reaktion der Liberalen auf seine jüngsten Angriffe sagte Strauß: „Soll man denn zugunsten der FDP lügen?“ Nicht eingehen wollte er auf die „verbalradikalistische Fäkaliensprache“ von Otto Graf Lambsdorff, der die Angriffe von Strauß als heimtückisch und ganz mies einstufte. Der Bonner FDP–Fraktionsvorsitzende Wolfgang Mischnick rief seine Partei unterdessen auf, sich nicht auf die „raffiniert angelegte Taktik“ einzulassen, mit der die CSU die FDP in den Ruf eines „unsicheren Kantonisten“ zu bringen versuche. Der Vorsitzende der Jungen Liberalen, Guido Westerwelle, meinte, man könne von Strauß den „Eindruck der Arterienverkalkung“ bekommen. Joschka Fischer warf dem SPD–Kanzlerkandidaten Rau vor, er grenze die Grünen aus und tue damit alles, um die jetzige Regierung im Amt zu lassen. SPD–Chef Willy Brandt meinte, eine Mehrheit von SPD und Grünen brächte „eine schwierige Situation, aber keine nationale Katastrophe“. Der Bonner SPD–Fraktionschef Hans–Jochen Vogel meinte, „mehr und mehr Konservativen“ sei die Arbeitslosigkeit ganz recht, um die Arbeitnehmer zu disziplinieren und die Gewerkschaften zu schwächen.
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