Wagniskapital für junge Unternehmungen: Reicher Teilhaber
■ Bremen, Sparkassen und Ausgleichs- bank gründen Beteiligungsgesellschaft
Die Geschäftsidee ist gut, das technische Wissen vorhanden, die Kontakte in die Branche sind geknüpft: Ideale Voraussetzungen für den Aufbau der eigenen High-Tech-Firma. Aber viele hoffnungsfrohe Firmen scheitern am fehlenden Eigenkapital. Und Banken oder Finanziers, die Geld in risikoreiche Unternehmen stecken, sind in Deutschland Mangelware.
In Bremen soll jetzt die Bremer Beteiligungsgesellschaft (BBG) die Finanzierungslücke schließen. Die landeseigene Gesellschaft Hibeg, die Sparkassen aus Bremen und Bremerhaven sowie die tgb (Technologiebeteiligungsgesellschaft), eine Tochter der Deutschen Ausgleichsbank, statten die BBG mit 30 Millionen Mark aus.
Weil die tgb weitere 30 Millionen Mark als Kofinanzierung drauflegt, kann sich die BBG mit Wagniskapital von 60 Millionen Mark an jungen Firmen beteiligen – bis die Anteile nach einigen Jahren weiterverkauft werden.
Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) begründete die Acht-Millionen-Beteiligung des Landes: Die BBG werde sich aufgrund von überzeugenden Geschäftsideen und Konzepten an Firmen beteiligen, darin liege ein Risiko, das Banken bisher nicht tragen wollten.
Jürgen Oltmann, Chef der Sparkasse Bremen, rechtfertigte die bisherige Zurückhaltung der Banken bei der Bereitstellung von Risikokapital mit den bis zur Gesetzesänderung in diesem Jahr geltenen Vorschriften.
Wenn sich eine Bank an einem Unternehmen mit 50.000 Mark beteiligt und obendrein Kredite von einer Million bereitgestellt habe, sei im Falle einer Pleite nicht nur die Einlage verloren gewesen, sondern auch die Kredite seien wie Eigenkapital bewertet worden. Seit diese Regel verändert worden sei, würden sich Banken vermehrt an Risikokapitalfonds beteiligen.. jof
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