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Wagner steht zu Autobahn

■ Regionalausschuß legt ersten Zwischenbericht zur Verkehrsplanung vor Ringsysteme zur Umfahrung der City/ Autobahnbau bleibt vorgesehen

Berlin. Verkehrssenator Horst Wagner (SPD) bestätigte gestern die in der taz bereits vorab veröffentlichte Pläne des Provisorischen Regionalausschusses für einen Autobahnring. Nach den Vorschlägen Wagners auf einer Pressekonferenz werden mehrere Ringsysteme zur Umfahrung der City gefordert (siehe taz vom 1.11.90).

Allerdings müßten diese Ringstraßen nicht immer Autobahnen sein, so Wagner. Der Ausbau der Seestraße zur Autobahn sei zum Beispiel »nicht beabsichtigt«. Im Bereich Südosten möchte Wagner den Autobahnbau jedoch »nicht ausschließen«, wie er vorsichtig formulierte. Im Citybereich soll der Parkraum so gestaltet werden, daß »Nutzer, denen ein Umsteigen auf den ÖPNV zuzumuten ist, aus dem öffentlichen Parkraum verdrängt werden«. Bezüglich der engen Umfahrung des Brandenburger Tores sagte Wagner, daß dies die Verbindung der beiden Stadthälften normalisieren könnte. Die Pläne müssen von Bausenator Nagel gebilligt werden.

Bei den U- und S-Bahnen sollen alle bisherigen Bauarbeiten weitergeführt werden, wie zum Beispiel die Ringbahnsanierung und die Verlängerung der U8. Kurzfristig soll eine Möglichkeit zum Umsteigen von der S2 auf die Strecke Pankow-Schönhauser Allee im S-Bahnhof Bornholmer Straße geschaffen werden. Die bisher nur provisorisch hergerichteten Bahnhöfe der U6 und U8 im Ostteil sollen instandgesetzt werden. Sechs neue S-Bahnstrecken und drei neue U-Bahnstrecken, unter anderem die U7 bis zum Flughafen Schönefeld werden genannt.

Die Straßenbahn soll als »zu einer modernen Stadtbahn ausgebaut werden«, so Wagner. Als erste neue Verbindung könnte die Ost-West- Strecke Bornholmer Straße bis U-Bahnhof Osloer Straße gebaut werden. Auch ans Fahrrad hat die Arbeitsgruppe des Regionalausschusses gedacht: zehn Velorouten sollen entstehen und bis ins Umland Berlins reichen. In Köpenick sollen zwei »Radwanderrouten« entstehen.

Die Attraktivität der Eisenbahn soll gesteigert werden, unter anderem durch den InterCity und den InterRegio für Fern- bzw. Pendlerverkehr. Alle Eisenbahnstrecken von und nach Berlin sollen elektrifiziert und 1997 soll die Schnellbahnverbindung (ICE) Hannover-Berlin in Betrieb genommen werden.

Und schließlich muß nach den Plänen noch ein neuer Flughafen »Berlin-International« her. Mittelfristig sollen zunächst die Flughäfen Tegel und Schönefeld mit Kapazitäten für 18 Millionen Passagiere ausgebaut werden, dann irgendwann der neue Großflughafen entstehen. Die innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof »können« dann stillgelegt werden, verspricht Wagner. Rochus Görgen

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