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Waffenruhe im Libanon durchlöchert

Beirut (dpa/afp) - Im Libanon haben sich die Aussichten auf eine friedliche Zukunft wieder verschlechtert. Gestern standen die von den Christen gehaltenen Berge östlich von Beirut wieder unter gegnerischem Artilleriebeschuß, der bis zum Mittag andauerte. Es war der erste Bruch der am vergangenen Freitag von der Arabischen Liga vermittelten Waffenruhe. Von welcher moslemischen Gruppe der Beschuß ausging, war zunächst nicht bekannt. General Aoun, der als letzter dem Plan der Arabischen Liga zugestimmt hatte, haben keinen Gegenstoß geführt, hieß es aus Beirut.

Nach Angaben der Polizei schlugen mehr als 100 Geschosse in den Dörfern Beit Mirri und Brummana nordöstlich von Beirut ein. Auch ein Hotel in Beit Mirri, in dem sich der Abgesandte der Arabischen Liga, Lakhdar Ibrahimi, aufhält, wurde von Geschossen getroffen.

Unterdessen setzte sich jedoch auch am Montag die Normalisierung des Lebens im Libanon fort. Tausende Berutis kamen in das stark zerstörte Beirut zurückgekehrt. Die Friedensplan der Arabischen Liga sieht außer einem Waffenstillstand die Blockierung von weiteren Waffenlieferungen auf dem Seeweg vor. Das libanesische Parlament wurde aufgefordert, politische Reformen zu erarbeiten, um den bisher in der Verfassung benachteiligten Moslems einen gerechteren Machtanteil zu garantieren.

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