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Wachstum durch Umweltschutz

■ Weltbank-Entwicklungsbericht konzentriert sich auf Umweltzerstörung und Armut

Washington/Berlin (taz) — Die wirkungsvollste umweltpolitische Maßnahme in den Entwicklungsländern wäre eine bessere Schulbildung für Mädchen, weil besser ausgebildete Frauen im Durchschnitt weniger Kinder gebären würden und bessere Einkommensmöglichkeiten hätten. In ihrem neuen Weltentwicklungsbericht bezeichnen die ExpertInnen der Weltbank Bevölkerungswachstum und Umweltzerstörung als zentrale Entwicklungshemmnisse in den armen Ländern. Umweltschutz ist demnach kein Hindernis für Wirtschaftswachstum, sondern im Gegenteil eine wichtige Wachstumsvoraussetzung.

Bisher sei in der Umweltdiskussion viel zuwenig beachtet worden, daß gerade die Armen besonders unter verheerenden Umweltproblemen zu leiden hätten, die auch ihre Arbeitsproduktivität und damit ihre Chancen auf Wohlstandserwerb zunichte machten. Das zu erwartende Wirtschaftswachstum in den nächsten 40 Jahren mit einer Verdreifachung der weltweiten Produktion und einer Bevölkerungszunahme um 3,7 Milliarden Menschen würde die Umwelt „unerträglich belasten“, wenn nicht gleichzeitig Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet würden, schreiben die Weltbankiers. Dem Staat käme hier durch Umweltauflagen die Schlüsselrolle zu. Für das Problem der Klimazerstörung seien die Industriestaaten verantwortlich, die „Lösungen dafür finden“ müßten. Zwei Wochen vor dem Umweltgipfel in Rio trauen sich die Weltbank-ExpertInnen dann aber doch nicht, gegen ihren Großaktionär USA Position zu beziehen. „Sofortige drastische Eingriffe“ seien hier nicht gerechtfertigt, heißt es dazu in unlogischer Übereinstimmung mit der US-Regierung. dri

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