piwik no script img

WO HEUTE GESTREIKT WIRDDer Müll bleibt liegen

■ ÖTV weitet Arbeitskampfmaßnahmen aus

Berlin (taz) — In den meisten deutschen Großstädten wird sich ab heute der Müll auf den Straßen und Hinterhöfen türmen. Dies kündigte gestern der stellvertretende ÖTV- Chef Wolfgang Warburg an.

Außer der Müllabfuhr werden auch die Straßenreinigung sowie Deponien und Müllverbrennungsanlagen bestreikt. Auch nach diesem Streikaufruf habe die Gewerkschaft „noch ein paar Pfeile im Köcher“, versicherte Warburg.

Wie in den letzten Tagen werden auch heute in Berlin die Wasserwege für den Güter- und Personenverkehr gesperrt bleiben. Keine der fünf Schleusen wird geöffnet, teilte das Berliner Verwaltungsbüro der ÖTV mit.

Nicht geputzt werden die öffentlichen Parks, und auch in der Senatsverwaltung bleibt in den Bereichen Inneres, Bau und Wohnen, Stadt und Umwelt und im Statistischen Landesamt die Arbeit liegen. Die Aufhebung des Streiks des Berliner öffentlichen Nahverkehrs bergründete die Pressesprecherin der ÖTV Berlin damit, daß die Gewerkschaft mit ihren Kampfmaßnahmen überwiegend die Arbeitgeber und nicht Otto Normalverbraucher treffen wolle. In Hessen streiken morgen die Beschäftigten in drei Wiesbadener Ministerien, im Frankfurter Landgericht werden keine Urteile gesprochen, und die Rüsselsheimer müssen ohne ihren Nahverkehr und die Stadtverwaltung auskommen.

In München muß eine Kaserne ohne Essen auskommen, in Erlangen und Fürth finden die Aufführungen der Stadttheater nicht statt, und in Coburg bekommen die Kunden der Stadtsparkasse kein Geld. Neben der Fortsetzung dieser bereits in den letzten zwei Tagen begonnenen Streiks werden ab heute auch einige neue Bereiche in die Kampfmaßnahmen miteinbezogen. In Frankfurt stehen ab heute Busse, Straßen- und U-Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs still.

Erstmals sind auch Krankenhäuser betroffen: Im Allgemeinen Krankenhaus Eilbek in Hamburg und im Universitätsklinikum Tübingen legen die Beschäftigten für zwei Tage die Arbeit nieder. Die Versorgung der Patienten wird durch einen Notdienst gewährleistet sein. Alle Angestellten aus der Verwaltung, dem Schreibdienst, den Werkstätten, der Hauswirtschaft und dem Technischen Bereich sind aufgerufen, sich am Streik zu beteiligen.

Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! tas

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen