WM-Qualifikation: Maradona bekennt sich schuldig

Argentinien verliert 1:3 gegen Brasilien und muss jetzt um das Endrundenticket bangen.

Diego Maradona: Der argentinische Nationaltrainer steht zunehmend unter Druck. Bild: reuters

BUENOS AIRES taz | Nach dem Schlusspfiff tanzten die Brasilianer Samba. Im argentinischen Rosario hatte sich der fünfmalige Fußballweltmeister vorzeitig für die Fußball-WM 2010 in Südafrika qualifiziert. Mit einem überzeugenden 3:1-Sieg beim Erzrivalen Argentinien sicherte sich die Elf von Trainer Carlos Dunga die Teilnahme am Endrundenturnier. Luisao (23. Minuten) und Luis Fabiano (30. und 66.) hatten die Treffer für Brasilien erzielt, während Jesús Dátolo in der 64. Minute das Tor für Argentinien markierte. Argentinisch fair nahm es Nationalcoach Diego Maradona: "Was wir auf den Grill schmeißen konnten, haben wir auch draufgelegt."

Die Brasilianer profitierten vor allem von den Fehlern ihrer argentinischen Gastgeber. Einen aus 40 Metern geschlagenen indirekten Freistoß auf den in Höhe des Elfmeterpunktes freistehenden Luisao konnte der völlig unbedrängt zum 1:0 ins Tor köpfen. Ähnlich die Situation, die zum 2:0 führte.

Zwei Minuten Hoffnung hatten die Argentinier, als Jesús Dátolo mit einem Golazo aus 30 Metern den 2:1-Anschluss markierte. Aber eben nur zwei Minuten, dann konterten die Brasilianer über zwei Stationen, und Luis Fabiano stellte mit seinem zweiten Treffer den 3:1-Endstand her. Für ihn war es der neunte Treffer in der laufenden Qualifikation. Zwar bemühten sich die Argentinier weiterhin mit einigen Chancen um Ergebniskorrektur, aber ebenso hätten die Brasilianer mit ihren Kontern erhöhen können.

Ein sichtlich angeschlagener Diego Maradona versuchte nach dem Schlusspfiff zu beruhigen: "In den ersten zwanzig Minuten haben wir die Brasilianer kontrolliert, und natürlich gefällt es mir nicht, wenn sie das erste Mal kommen und gleich das Tor machen. Aber ich bin nicht verbittert, in Bolivien war ich verbittert, aber heute nicht. Die Verantwortung trage ganz allein und ausschließlich ich", so der argentinische Nationaltrainer. Er machte als Hauptgrund für die Niederlage die schlechte Kopfballabwehr seiner Mannschaft aus.

Drei Spieltage vorm Ende der Qualifikation haben die Brasilianer mit 30 Punkten die Tabellenführung in der Südamerika-Gruppe und damit einen der vier sicheren Plätze, die zur direkten Teilnahmen an der WM berechtigen. Argentinien liegt mit 22 Punkten zwar weiterhin auf dem vierten Platz. Aber nur, weil zuvor Ecuador mit 2:0 gegen Kolumbien verloren hatte, sodass diese Mannschaft nicht an den Argentiniern vorbeiziehen konnte.

Dennoch steht Maradona weiterhin extrem unter Druck. In den bisherigen 15 Qualifikationsspielen haben die Argentinier jetzt schon fünfmal verloren - darunter die 1:6-Schlappe gegen Bolivien im vergangenen April. Sollte am kommenden Mittwoch gegen Paraguay kein Sieg zustande kommen, wackelt nicht nur der Trainerstuhl, sondern auch die direkte Qualifikation für die WM in Südafrika.

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