piwik no script img

WM-Qualifikation EuropaEine Nacht zum Niederknien

Auf den Ausgleich nach einer deutschen 4:0-Führung folgen historische Kommentare. Auch bei den anderen WM-Quali-Spielen kam es zu historischen Sätzen.

Wer hat hier eigentlich wen auf die Knie gezwungen? Bild: dpa

BERLIN taz | Na gut, der Satz „So etwas gab es noch nie“ geht nicht nur einem Fußballspieler leicht über die Lippen. Aber nach den vier schwedischen Anschlusstreffern beim Stand von 4:0 konnte keiner der Beteiligten diese historische Aussage umgehen: „So etwas habe ich in einem internationalen Spiel noch nie gesehen“ (Schwedens Coach Erik Hamren). „So etwas habe ich noch nie erlebt“ (Bastian Schweinsteiger, Jogi Löw).

Dass es ein wahrlich historisches Ereignis war, zeigt auch die //twitter.com/GaryLineker:Reaktion Gary Linekers: „Fußball ist ein einfaches Spiel, bei dem 22 Männer 90 Minuten einem Ball hinterherrennen und am Ende Deutschland eine 4:0-Führung vergibt.“

Ergebnisse Europa

Gruppe A Kroatien- Wales 2:0 (1:0), Mazedonien- Serbien 1:0 (0:0) Belgien - Schottland 2:0 (0:0)

1. Belgien, 2. Kroatien, 3. Serbien, 4. Mazedonien, 5. Wales, 6. Schottland

Gruppe B Tschechien- Bulgarien 0:0, Italien - Dänemark 3:1 (2:1)

1. Italien, 2. Bulgarien, 3. Tschechien, 4. Armenien, 5. Dänemark, 6. Malta

Gruppe C Färöer - Irland 1:4 (0:0) Österreich - Kasachstan 4:0 (1:0) Deutschland - Schweden 4:4 (3:0)

1. Deutschland, 2. Schweden, 3. Irland, 4. Österreich, 5. Kasachstan, 6. Färöer

Gruppe D Andorra - Estland 0:1 (0:0) Rumänien - Niederlande 1:4 (1:3) Ungarn - Türkei 3:1 (1:1)

1. Niederlande, 2. Ungarn, 3. Rumänien, 4. Türkei, 5. Estland, 6. Andorra

Gruppe E Zypern - Norwegen 1:3 (1:1) Island - Schweiz 0:2 (0:0) Albanien - Slowenien 1:0 (1:0)

1. Schweiz, 2. Norwegen, 3. Albanien, 4. Island, 5. Slowenien, 6. Zypern

Gruppe F Russland - Aserbaidschan 1:0 (0:0) Israel - Luxemburg 3:0 (2:0) Portugal - Nordirland 1:1 (0:1)

1. Russland, 2. Israel, 3. Portugal, 4. Nordirland, 5. Aserbaidschan, 6. Luxemburg

Gruppe G Lettland - Liechtenstein 2:0 (1:0) Bosnien - Litauen 3:0 (3:0) Slowakei - Griechenland 0:1 (0:0)

1. Bosnien, 2. Griechenland, 3. Slowakei, 4. Litauen, 5. Lettland, 6. Liechtenstein

Gruppe H Ukraine - Montenegro 0:1 (0:1) San Marino - Moldau 0:2 (0:0) Polen - England ausgefallen/Regenfälle - neu: Mi./17 Uhr

1. England, 2. Montenegro, 3. Polen, 4. Moldau, 5. Ukraine, 6. San Marino

Gruppe I Weißrussland - Georgien 2:0 (2:0) Spanien - Frankreich 1:1 (1:0)

1. Spanien, 2. Frankreich, 3. Georgien, 4. Weißrussland, 5. Finnland

Doch einer dieser „größten Nächte meines Lebens“ (Zlatan Ibrahimovic) hatte nicht nur im Berliner Olympiastadion Spektakuläres zu bieten: Beim 100. Auftritt Christiano Ronaldos für das portugiesische Nationalteam, wurde aus einem sicher geglaubten Sieg ebenfalls nur ein 1:1-Unentschieden. „Ich fliege über den Mond“, sagte Niall McGinn, der die nordirischen Gäste in der 30. Minute in Führung schoss. Erst in der 78. Minute schaffte Helder Postiga den Ausgleich. Von Christiano Ronaldo ist keine historische Aussage überliefert.

Ein weiteres 4:0-Spiel ging auch 4:0 aus. Ausgerechnet „I-werd-narrisch“-Österreich gewann gegen Kasachstan. Torgeber und Torschütze David Alaba: „Ich wusste seit gestern, dass ich heute spielen werde.“

Und das war es noch lange nicht: In Polen hatte man beschlossen, das Stadiondach nicht zu schließen, so dass der Rasen nach einem monsunartigen Regen absolut unbespielbar war. Die Mannschaften nahmen es halbwegs easy und die britischen Fans sowieso. Das Spiel ist auf Mittwoch 15 Uhr verschoben worden. Englands Coach Rodgson: „Ein Desaster“.

Auch spektakulär, aber alles andere als amüsant war die ebenfalls am Dienstag in Belgrad ausgetragene U-21-Qualifikation für die EM 2013. Dabei kam es während und nach der Begegnung Serbien-England (0:1) zu gewalttätigen Angriffen und rassistischen Beleidigungen gegen die englischen Spieler.

Es wurden sogar Steine und Stühle geworfen. Der englische Spieler Danny Rose: „Die Serben müssen ausgeschlossen werden.“ Der serbische Trainer Aleksandar Janković: „Entschuldigen? Für was?“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • S
    Simon

    Gerd, Sie haben doch tatsächlich ein Leerzeichen zu viel in Ihrem Text...

     

     

    Das sind dann immer die besten Kommentare. In der Sache substanzlos aber hauptsache was gesagt!

  • N
    Nassauer

    #Simon: Schreiben Sie dem DFB einfach vor jedem Länderspiel, wo es stattifnden soll, wie viele Fahnen Sie genehmigen und wer die Hymnen spielen soll - Die sind Ihnen BESTIMMT sehr dankbar...

  • M
    Martin

    17.10.2012 13:40 Uhr

    von Simon:

     

    Liebes DFB Teamm....

    ~~~

    Simon,

    inhaltlich kann ich mich stellenweise anschließen.

    Die massenweise Deutschlandfahnen ohne eine gastliche schwedische war instinktlos...Fußballniveau...leider.

     

    Für mich ist es das Schauerlichste, wenn die Fantruppen die dumpfen(tumben) SIEG-Rufe intonieren. Im inneren Ohr horcht man dann in der jeweils sekundenlangen Pause ob denn wohl noch das "Heil" fogt.

  • G
    Gerd

    Simon, Sie spinnen doch ! Team schreibt man übrigens so.

  • S
    Simon

    Liebes DFB Teamm,

    mal unabhängig vom merwürdigen Ausgang des Qualifikationsspiels gegen Schweden kamen mir ein paar andere Dinge Merkwürdig vor.

    Der Austragungsort, das berliner Olympiastadion ist ein historisch belegter Ort. Die Art und Weise wie das Spiel eröffnet wurde hatte durchaus das Potential Erinnerungen/Assoziationen zu wecken die im Fußball (hoffentlich) unerwünscht sind. Ausgerechnet in diesem Stadion muss die Kapelle der Bundeswehr die Nationalhymne einstimmen? Militarismus hat im Fußball generell nicht verloren, im Olympiastadion erinnert eine Militärkapelle samt Standarte dann doch an eine Zeit auf die Deutschland nicht stolz sein kann und will. Nationalhymne ist das eine, die äusserst unglückliche Kombination das andere. Man hätte das Gesamtbild leicht entzerren können, ohne die Grundmessage negativ zu beeinflussen. Anstatt Fahnenreihen in Schwarz Rot Gold auf beiden Seiten, hätte man durchaus die schwedische Fahne in einer der Reihen mit dem deutschen Banner ersetzen können, anstelle der Bundeswehr gäbe es Zahllose zivile Alternativen.

     

    Wie gesagt, die Bundeswehr hat im Fußball ohnehin nichts verloren und bei dem angesprochenen Setting im Olympiastadion hat sicherlich der ein oder andere "Fan" vom rechten Rand feuchte Augen bekommen. Muss das wirklich sein?

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Das wurde von mir eben an den DFB geschickt.

    Ich habe kein Problem mit der ein oder anderen Fahne, ebenfalls nicht mit Menschen die die Hymne singen aber die Kombi im Olympiastadion lies mir einen Schauer über den Rücken laufen....