WIRTSCHAFTSKRISE : Hoteliers leiden unterm Sparzwang der Unternehmen
Nun ist die Krise nicht mehr nur gefühlt, sondern tatsächlich da: Eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer zur Geschäftslage bei Berliner Unternehmen zeigt zum ersten Mal deutliche Probleme im Gastgewerbe. Bei 84 Prozent der Firmen brach der Umsatz ein. „Das ist ein Erdbeben“, sagte IHK Geschäftsführer Jan Eder. Vor allem die Vier- und Fünfsternehotels der Stadt litten unter dem Sparzwang von Unternehmen. Immer mehr Firmen verzichteten auf Geschäftsreisen oder mieteten günstigere Hotels.
Nach der Industrie habe, wie der klassische Konjunkturzyklus es erwarten lässt, der Abschwung die Dienstleistungsbranche erfasst, erklärte IHK-Präsident Eric Schweitzer. Berlin sei spät in die Krise reingekommen, werde aber auch später wieder rauskommen. Ein Stellenabbau vor allem im Gastgewerbe scheint in den kommenden Monaten unvermeidlich. „Wir werden uns damit abfinden müssen, dass die Arbeitslosenzahl wieder hochgeht“, sagte Eder. Anders jedoch sieht die Entwicklung im Handwerk aus. 62 Prozent der befragten Betriebe gehen davon aus, ihre Beschäftigten zu halten. 14 Prozent sehen sogar Chancen für Neueinstellungen. Damit sind die Prognosen zuversichtlicher als noch vor einem Jahr. Grund dürfte das Konjunkturpaket II der Bundesregierung sein, von dem sich das Baugewerbe für die nächsten Monate volle Auftragsbücher erhofft. GIW