WETTBEWERB "BEWEGUNG 3. OKTOBER": Opus Germania
■ Uraufführung mit Finale Grande am AlexWETTBEWERB
Täglich in der taz bis zum 3.Oktober: die wahnsinnigen Vorschläge unserer LeserInnen zum Tag der deutschen Einheit. Mitmachen lohnt: Die besten Vorschläge werden garantiert nicht verwirklicht.
Heute ein grandioses Opus Germania von einem leider unbekannten Komponisten. Auftreten werden: Der Kanzler, der Bundespräsident, die Kabinette Ost und West, die Abgeordneten aus Bundestag und Volkskammer (huch, viel zu viele Statisten, schreit der Intendant!).Nach einem mehrstimmigen Gesang (Rode aus d'r Demo raus — Melodie: Ja, mir san mit'm Radl da) treten auf: Obige in Gewändern diverser historischer Gestalten. Der Kanzler himself als Hermann der Cherusker (nur im Schurz mit Kurzschwert) ist umzingelt — äh, umgeben von Gerda Hasselfeld als August der Starke, hinter Uwe Barschel verbirgt sich Wirtschaftsminister Haussmann und Schwarz- Schilling mimt Leni Riefenstahl. Der dramatische Höhepunkt steht bevor. Der Kanzler und sein Kabinett nehmen die Huldigung von Honecker, Stoph und Mielke entgegen, die da im Käfigwagen hereingerollt werden...
Furioses Finale: Zersägen des Marx-Engels-Denkmals, dessen Stücke sofort auf dem freien Markt zu Kapital gemacht werden und der „Initiative zur Errichtung eines Saxonia-Denkmals“ zugute kommt. Abgang.
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