piwik no script img

WDR grenzt Grüne aus

Düsseldorf (taz) - Die nordrhein-westfälischen Grünen werden zu der Fernsehdiskussion der Spitzenkandidaten drei Tage vor der Landtagswahl am 13. Mai nicht zugelassen. Ursprünglich hatte der WDR für den 10. Mai ein Fernsehduell zwischen Johannes Rau (SPD) und Norbert Blüm (CDU) vorgesehen. Während die Grünen vom WDR-Chefredakteur Claus Hinrich Casdorff endgültig abgewimmelt wurden, erhielt die massiv ins Bild drängelnde FDP nun doch noch freien Zutritt. Bei der Fernsehdiskussion gehe es „im wesentlichen“ um den „Rückblick auf die abgelaufene Legislaturperiode“, ließ Casdorff die Grünen wissen, und deshalb seien lediglich die im Landtag vertretenen Parteien eingeladen worden. Irgend ein „Argument“ fällt den WDR-Gewaltigen zur Ausgrenzung der Grünen immer ein. Bereits im Oktober 1989 waren die Grünen bei der Fernsehdiskussion am Abend der NRW-Kommunalwahl vom WDR ausgeschlossen worden. Damals war die Betrachtung aus Landessicht gefragt. Jetzt erwägen sie gegen die „notorische Diskriminierung“ zu klagen, weil der WDR, so Spitzenkandidat Michael Vesper, „das Gebot der Chancengleichheit verletze“.

J.S.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen