WAS MACHT EIGENTLICH ...der dicke Kater Mikesch? : Mit Strieder trauern
Berlin hat einen Supersenator weniger, aber einen Superkater mehr. Mikesch heißt das Riesentier und ist mit satten 18 Kilo eine ähnlich schwergewichtige Persönlichkeit wie Peter Strieder, neuerdings Privatmann. Wie jener hätte Mikesch ein Karrieretier werden können – ja, manche Volkspartei hätte das Vieh mit Gold aufgewogen.
Die Chancen standen gut: Wenn jemand das Hinterteil hat, Probleme auszusitzen, dann ein Kater, der täglich zwei Kilo Schabefleisch verdrückt. „Sitzfleisch“ heißt das nicht umsonst in der Politik, und was Strieders Rückzug mit seinem Schabefleisch-Konsum zu tun hat, wird zu recherchieren sein. Mikesch aber – vom Besitzer verlassen, von Tierheimpflegern zur Zwangsdiät verdonnert – hätte in dieser Pandabärengiraffenbabynilpferdkalb-verrückten Stadt riesige Wählerpotenziale erschlossen. Die Dungexperten von BZ und Kurier räumten ihm schon ganze Seiten frei, notierten penibel jede „Gymnastikübung“. Doch dann: Strieder, Strieder, Strieder. Die SPD schiebt mit ihren Personalproblemen denjenigen von den Titelseiten, der sie lösen könnte. „Viel Zuwendung, Ansprache und Streicheleinheiten“ braucht Kater Mikesch jetzt, verlautet aus dem Tierheim – weil er um seinen Exbesitzer trauert, so die offizielle Version. Uns ist klar: Mikesch trauert, aber um seinen Ruhm. Allein in jedem Ende liegt ein Anfang: Es gibt noch jemanden in der Stadt, der viel Zeit hat, Streicheleinheiten braucht und Ansprache, weil er selbst keine mehr halten darf. Die Nummer vom Tierheim: 76 88 81 14. Wenn man helfen kann. US FOTO: TIERHEIM