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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...der Karneval? Keine Späße

Von CLP

Haben Sie‘s gemerkt? Die „fünfte Jahreszeit“ ist da. Stimmt schon – im Normalfall wird der Hauptstädter dessen nur beim abendlichen Zapping gewahr. Im WDR kann er Säle voller Menschen beobachten, die sich mediokre Mundartkabarettisten lustig trinken. Selbst das Senderlogo trägt ein Narrenkäppchen. Gut, dass das normale Leben nur einen Tastendruck entfernt liegt. Am 6. Februar wird es aber ernst: Da ist Karnevalsumzug in Berlin.

Mit 5.000 Teilnehmern rechnen die Berufsnarren. Und bei den Zuschauern legte „Zugmarschall“ Rolf Vieting die Latte gestern besonders hoch. „Die Eine-Million-Marke knacken“, lautet der Marschbefehl. Ein echter Publikumsmagnet ist jedenfalls das Motto: „Hier tanzt der Bär“. Richtig: Letztes Jahr hieß es genauso. Nein, Überlegungen, den Zug wegen der Asien-Flut abzusagen, habe es nicht gegeben, war gestern zu erfahren. Warum auch? Im Gegensatz zum Rheinland, wo hysterische Fröhlichkeit endemisch ist, handelt es sich beim Berliner Karneval ohnehin um eine bitterernste Bonbon-Abgreifveranstaltung mit spitzen Ellenbogen und umgedrehten Regenschirmen. Alles Weitere regeln die offiziellen Teilnahmebedingungen: „ […] Jegliche Verwendung von Heulsirenen und Starktonhörnern sowie das Abspielen von Techno-Musik ist untersagt. Kanonen dürfen nur als Dekoration im nicht betriebsfähigen Zustand mitgeführt werden. Das Streuen von Konfetti und das Abfeuern von Feuerwerkskörpern ist verboten. Wurfmaterial muss in kleinen Größen verpackt sein. […] “ Na dann: viel Spaß! CLP PRINZENFOTO: AP