WAS MACHT EIGENTLICH ...Franz Schulz? : Seine eigene Nachfolge anpeilen
Er strebt seine eigene Nachfolge an – zumindest fast. Franz Schulz, der von 1996 bis 2000 Bürgermeister des Bezirks Kreuzberg war, will er es nun im fusionierten Friedrichshain-Kreuzberg werden. Die erste Hürde ist geschafft: Der dortige Grünen-Bezirksverband wählte ihn am Dienstagabend zum Kandidaten für die Wahl der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Herbst.
Der grüne Schulz, derzeit Baustadtrat, will damit seiner jetzigen Chefin nachfolgen, der Bürgermeisterin Cornelia Reinauer (Linkspartei). Wie wenig er von ihr überzeugt ist, zeigte sich in seiner Bewerbungsrede: Schulz lobte seine Erfolge bei Spielplätzen und Parks – und bezeichnete die von ihr zu verantwortende Reform der Bürgerämter als „katastrophal“. Die mehrheitlich Kreuzberger Basis freute sich. Überhaupt sprach er an diesem Abend fast nur von Kreuzberg. Kein Wunder: Will der Altgrüne mit grauem Haar und 16 Jahren Parteierfahrung doch mit dem neugrünen Themenschwerpunkt Bildung punkten. Und das vor allem in Kreuzberg. Dabei war Schulz in dem Westberliner Bezirksteil zuletzt umstritten. Als Stadtrat für Stadtplanung warb er erfolgreich für den Bau eines Shoppingcenters in der Bergmannstraße – was einigen Anwohnern sauer aufstieß.
Nach seiner Wahl sollte eigentlich der spannende Teil des Abends beginnen: eine Kampfabstimmung um Platz 1 der grünen BVV-Liste. Doch Fraktionschefin Bernadette Kern zog ihre Kandidatur zugunsten der Frauenpolitikerin Tine Hauser-Jabs zurück. chs Foto: Archiv