WAS MACHT EIGENTLICH ... die Berliner Honigbiene? : Den Wildbienen den Garaus!
Alle Jahre wieder: die Biene! Nicht jene, die beschwingt im Park wandelt, sondern jene, die beschwingt im Park fliegt. Berlin ist ein Biotop für beide, allerdings gibt es ein Problem bei der echten Honigbiene. Sie macht den wilden Bienen das Leben schwer.
Stopp, der Text geht in die falsche Richtung. Wer glaubt, mit der wilden Biene sei eine zweibeinige gemeint, ist auf der falschen Spur. Die Parkwandlerin, die hier ganz leicht beschworen wird, ist ein Gag, der dem zum Ausschwärmen verführende Pfingstwetter geschuldet ist. Im Text hier geht es aber um echte Bienen. Um gezüchtete und wilde. Und um die Konkurrenz unter beiden.
Viele Imker stellen ihre Bienenstöcke neuerdings gern in der Stadt auf. Denn im Umland machen Gifte den Bienenvölkern zu schaffen. Die pflanzliche Vielfalt in der Stadt, die mit vergleichsweise wenig Pestiziden und künstlichen Düngern traktiert wird, kommt den Honigbienen hingegen zupass. Dem Honig auch. Die Rehberge-Auslese 2007 war unvergleichlich.
Immerhin 476 Bienenhaltungen sind in der Stadt registriert. Dem Senat sind sie seit dem Jahr 2000 eine halbe Million Euro an Zuschuss aus Landes- und EU-Mitteln wert. Erzeugung und Vermarktung des flüssigen Nektars wird so unterstützt.
Nun allerdings wird ein Problem offenkundig. Denn in Berlin leben auch 298 geschützte Wildbienenarten. Viele stehen auf der Roten Liste. Einige sind auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert. Verschwinden diese oder wird der Nektar von den Zuchtbienen geerntet, sterben die Wildbienen aus. Da tröstet auch keine, die auf zwei Beinen durch den Park flaniert, über den Verlust hinweg. WS FOTO: AP