…WAS MACHT EIGENTLICH ... Yan Yan? : Die Heimreise antreten
Genau genommen hat Berlin in diesen Tagen zwei prominente Eisbären. Knut, den kleinen pelzigen, und Yan Yan, die Ende März verstorbene Pandabärin. Deren Kadaver liegt nämlich tiefgefroren irgendwo im Magazin des Naturkundemuseums und harrt der Entscheidung über seine weitere Verwendung.
Nun hat das Warten ein Ende: Yan Yan, die Schöne, wird in die ewigen Bambuswälder ihrer Kindheit zurückkehren – oder jedenfalls in die Obhut des chinesischen Forstministeriums, das, wie gestern zu erfahren war, auf einer Rückgabe des markant schwarz-weiß gemusterten Tierkörpers besteht.
Schlechte Nachrichten also für die Präparatorenzunft, die schon die Messer wetzte – aber laut Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz keine überraschenden: „Das ist Vertragsbestandteil.“ Man werde dem Wunsch auch entsprechen, schon deshalb, „weil wir uns natürlich von den Chinesen erneut junge Pandas für den Berliner Zoo erhoffen“, so Blaszkiewitz. Noch völlig unklar ist der Zeitpunkt für den Transport. Es sei noch „viel bürokratische Vorbereitung nötig“. Auch zu welchen konkreten Zwecken die chinesischen Behörden den Körper verwenden wollen, ist nicht bekannt.
Liebhaber ausgestopfter Tierbälger kommen im Naturkundemuseum an der Invalidenstraße trotzdem auf ihre Kosten: Das im Jahr 2000 an einem Herpesvirus verendete indische Elefantenkind „Kiri“ ist dort ebenso in lebensnaher Pose zu bewundern wie die bereits seit 1936 ausgestellte Dermoplastik von Zoo-Gorilla „Bobby“ und viele andere namenlose Exemplare diverser Spezies. Damit eines Tages auch ein Panda zu der illustren Runde stoßen kann, muss wohl erst einmal einer in Berlin geboren werden. Bis dahin wird noch eine Menge Wasser den Jangtse hinunterfließen. CLP FOTO: REUTERS