WAS MACHT EIGENTLICH ... Ingrid Betancourt? : Soll Ehrenbürgerin werden
Ehrenbürgerinnen und -bürger Berlins sind der Idee nach Menschen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Zuletzt kamen Exbundespräsident Johannes Rau und Sammler Heinz Berggruen hinzu. Geht es nach den Grünen, wird Nummer 110 auf der Ehrenliste die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt.
Die hat zwar mit Berlin nichts zu tun, was die Grünen auch einräumen. Sie ist aber seit Jahren verschleppt – die Ehrenbürgerwürde wäre Teil einer internationalen Solidaritätsaktion. Nach Grünen-Angaben haben bereits rund 70 Städte Betancourt, die auch die französische Staatsbürgerschaft hat, zur Ehrenbürgerin gemacht, darunter Paris und Lyon.
Die Grünen wollen ihren Antrag bei der nächsten Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses am 20. Januar einbringen. Die Ehrenbürgerschaft für Betancourt soll symbolhaften Charakter haben und zugleich stellvertretend für alle Verschleppten gelten. Grünen-Kulturexpertin Alice Ströver sieht Berlin als prädestiniert für eine solche Ehrung: „Das steht ja für eine Haltung der Stadt, für Freiheit und Offenheit.“
Senatssprecher Donnermeyer lehnt die Idee ab: „Das ist ein ungeeignetes Mittel, um Frau Betancourt zu helfen. Es gibt klare Regeln für die Erlangung der Ehrenbürgerschaft.“ Betancourt, damals Präsidentschaftskandidatin, war im Februar 2002 von den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (Farc) entführt worden. Die kolumbianische Regierung lehnte es ab, sie gegen inhaftierte Guerilleros auszutauschen.
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