WAS MACHT EIGENTLICH ... Google? : Auf Sonnenschein warten
Nein, es ist keine Überwachungskamera. Aber fast. Die kleinen, schwarzen Opel, die derzeit mit auffälligen Kameras auf dem Dach im Schritttempo durch Berlin schleichen, dienen einem größeren Projekt: der kompletten Abbildung der Hauptstadt in 360-Grad-Panoramen im Internet. Suchmaschinengigant Google ist der Urheber, der Berlin in „Street View“ – einem Teil von Google Maps – virtuell besuchbar machen will. Dafür knipsen die elf Linsen pro Kamera alle zwei Sekunden ein Bild. Damit die Hauptstadt sich in ihrem besten Licht zeigt, brauchen die Fotografen vor allem eines: schönes Wetter.
„Wir fotografieren nur bei Sonnenschein“, sagt Google-Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel. Daher kann er auch nicht sagen, wie lange die Fahrzeuge noch unterwegs sein werden. Auch sonst will er vieles nicht sagen. Denn das Projekt unterliegt strengster Geheimhaltung. Wie viele Autos unterwegs sind, wann und wie viele Bilder im Netz stehen – alles streng vertraulich. Keuchel legt aber Wert darauf, dass die Privatsphäre durch die Fotos nicht verletzt werde. Nummernschilder und Gesichter sollen verpixelt werden. Datenschützer wittern trotzdem nichts Gutes. Schließlich offenbaren auch Häuser Persönliches, und Menschen erkennt man nicht nur am Gesicht.
Während sich fotoscheue Berliner also nur bei Regen vor die Haustür wagen sollten, freuen sich potenzielle Touristen. Sie können sich künftig die Tour an die Spree sparen – und das schlechte Wetter gleich mit. SVE FOTO (DER TAZ): GOOGLE MAPS