WAS MACHT EIGENTLICH ... Brandenburgs CDU-Chef Ulrich Junghanns? : Zurücktreten? Denkste!
Und wie sie alle purzeln. Erst der Huber-Erwin, dann der Beckstein-Günther – und zwischendrin auch noch der Provinzfürst an der Spitze der Berliner CDU, der Schmitt-Ingo.
Die ganze Union von München bis Berlin erprobt zurzeit die kathartische Wirkung des Neuanfangs.
Die ganze Union?
Ein kleiner Landeschef aus Brandenburg hält tapfer die Stellung – obwohl diese von feindlichen Truppen längst überrannt wurde, friendly fire inklusive. Aber nichts gilt für den Sachsen Ulrich Junghanns im Dienste der Preußen mehr als der Dienst an der eigenen Partei. Selbst Demütigungen erträgt der Brandenburger CDU-Chef inzwischen mit der ihm eigenen Mischung aus Sturheit und partiellem Absentismus. Dabei stünden die Alternativen bereit.
Aus dem Junghanns-feindlichen Lager wartet der junge, recht wilde Sven Petke auf seine Chance. Aus dem Junghanns-freundlichen Lager bietet Kulturministerin Johanna Wanka ihre Dienste an. Das ist weniger als ein Seehofer in Bayern, aber allemal mehr als ein Zeller in Berlin.
Und Junghanns, der Noch-CDU-Landeschef in Brandenburg? Nach der Wahlniederlage seiner Partei bei der Kommunalwahl vom vergangenen Sonntag übte er sich in Trialektik: Erst schloss er einen Rückzug nicht aus. Dann erklärte er sich zum Spitzenkandidaten. Schließlich ließ er verlauten, Wanka sei für Spitzenfunktionen geeignet.
Es müssen anstrengende Tage gewesen sein. Gestern verabschiedete sich Junghanns erstmal ins Krankenbett – grippaler Infekt. WERA FOTO: AP