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Archiv-Artikel

WAS MACHT DER...… der Haussperling? Auf Berlin fliegen

Von CLP

Gestern haben wir ein tolles neues Wort gelernt: Spatzendichte. Ähnlich wie Bevölkerungs- oder Bebauungsdichten gibt die Spatzendichte an, wie viele Exemplare der Art Passer domesticus auf einer bestimmten Fläche leben. In Berlin ist die Spatzendichte laut Naturschutzbund (Nabu) extrem hoch: 14 Brutpaare auf 10 Hektar Fläche, das ist deutscher, ja europäischer Rekord.

Dass sich der Haussperling – als ausgesprochener Kulturfolger ein zuverlässiger Urbanitätsindikator – so wohl an der Spree fühlt, hat Gründe. Im Gegensatz zu anderen Städten bietet Berlin seinen graubraunen Freunden volle Näpfe und viel Nistraum – laut Nabu ist die Stadt ein „Spatzenparadies“.

Arm an Spatzen sind dagegen Möchtegernmetropolen wie Köln oder Hamburg (3 bis 4 Pärchen), regelrecht lächerlich mutet die Spatzendichte einer nicht gerade klein zu nennenden Stadt wie London an: Nicht mal ein lausiges Sperlingspärchen lässt sich dort auf 10 Hektar nieder – statistisch betrachtet, versteht sich.

Besonders häufig hört man das typische „Tschilp“ übrigens im Berliner Zoo. Kein Wunder: Die Allesfresser, die locker durch Gitter und Maschen schlüpfen, können sich ihr Menü dort nach Gusto zusammenstellen.

Heile Spatzenwelt also? Nicht ganz: Laut Nabu steht die Art im Rest der Republik schon auf der „Vorwarnliste gefährdeter Arten“, es droht die Aufnahme in die Rote Liste. Schön ist das nicht – obwohl: In einem spatzenarmen Land wäre die Spatzenstadt Berlin wieder um eine Attraktion reicher. CLP     FOTO: AP

www.nabu-berlin.de